Im allgemeinen Volksmund gibt es den Spruch „Von O bis O“. Dieser bezieht sich auf den Reifenwechsel. Von Ostern bis Oktober fahren Sie mit Sommerreifen, den Rest des Jahres mit Winterreifen. Ähnlich verhält es sich bei der Motorradsaison. Diese beginnt in der Regel im April/Mai und endet im Oktober. Dann wird es Zeit, Ihr Motorrad winterfest zu machen. Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen, wenn Sie Ihr Motorrad einwintern wollen und geben Ihnen hilfreiche Tipps für das erfolgreiche Überwintern.
Gehen Sie ähnlich vor wie im Frühling
In unserem Artikel zum Thema Motorrad-Frühjahrscheck haben wir Ihnen bereits erklärt, worauf Sie achten müssen, um entspannt und sicher in die neue Saison zu starten. Im Grunde müssen Sie nun im Winter auf dieselben Dinge achten, damit Ihr Bike die kalten Monate problemlos übersteht. Schließlich wollen Sie im Frühjahr nicht feststellen, dass Ihr Motorrad Stand- oder Korrosionsschäden hat. Also wie müssen Sie Ihr Motorrad einwintern? Gehen Sie einfach die folgende Checkliste Punkt für Punkt durch, dann sind Sie auf der sicheren Seite.
1. Reinigen Sie Ihr Motorrad
Rost ist kein guter Begleiter. Bevor Sie Ihr Motorrad zum Überwintern in die Garage stellen, sollten Sie das Motorrad waschen. Vergessen Sie nicht die schlecht erreichbaren Stellen. Gerade diese sind sehr anfällig für Rost. Sollten Sie bereits Roststellen haben, behandeln Sie diese mit einem speziellen Mittel, um die Ausbreitung zu verhindern.
- Reinigen Sie alle Stellen.
- Nutzen Sie Motorradreiniger.
- Mit einer Zahnbürste erreichen Sie auch schwer zugängliche Bereiche.
- Nehmen Sie keinen Hochdruckreiniger. Gerade Laien beschädigen dadurch oft wichtige Bestandteile.
2. Tauschen Sie Flüssigkeiten aus
Beginnen Sie damit, einen Ölwechsel durchzuführen. Empfohlen wird ebenfalls, noch einmal vollzutanken. Achtung: Hat Ihr Motorrad einen Kunststofftank, sollten Sie diesen vorm Einwintern leeren. Abgestandenes Benzin kann sonst den Kunststoff angreifen. Werfen Sie zudem einen Blick auf die vorhandene Kühlflüssigkeit. Empfehlenswert sind immer ein paar Tropfen Frostschutzmittel, damit das Wasser nicht gefriert.
- Wechseln Sie das Öl. Werfen Sie gleichzeitig einen Blick auf die Ölschraube und den Ölfilter.
- Wasserstand des Kühlwassers prüfen. Bei Bedarf Frostschutzmittel auffüllen.
- Schwimmkammern des Vergasers entleeren.
Ein solcher Zusatz kann durchaus sinnvoll sein, denn er verhindert sowohl Oxidation als auch Ablagerungen. Bedenken Sie allerdings, dass sich der Benzinzusatz im gesamten Kraftstoffsystem befinden sollte. Bevor Sie Ihr Motorrad also zum Überwintern abstellen, wäre eine zusätzliche Fahrt zur Verteilung des Benzins lohnenswert.
3. Klemmen Sie die Batterie ab
Sie benötigen diese während der Wintermonate sowieso nicht. Achten Sie bei der Lagerung darauf, dass die Batterie vor Frost geschützt ist. Wenn Sie die Batterie in der Hand haben, können Sie direkt den Säure- und Wasserstand nachprüfen.
- Säurestand der Motorradbatterie vorm Winter kontrollieren
- Alle vier bis sechs Wochen Batterie aufladen
- Lagerung an einem trockenen Ort
4. Standschäden bei den Reifen verhindern
Dadurch, dass Sie bei einem Motorrad keinen Reifenwechsel durchführen müssen, entfällt dieser Vorgang. Vorm Einwintern empfehlen wir Ihnen, unter das Motorrad Holzbretter zu legen, damit die Reifen nicht mit dem durchgefrorenen Boden in Berührung kommen. Tipp: Um Standschäden zu vermeiden, erhöhen Sie den Luftdruck. Etwa 0,5 bar über den Herstellerangaben sollten ausreichen. Pumpen Sie Ihre Reifen jedoch nicht zu sehr auf, sonst können diese Risse bekommen.
- Bocken Sie das Motorrad auf
- Entlasten Sie die Reifen
- Reifendruck erhöhen
5. Den richtigen Stellplatz auswählen
Wie sollen Sie das Motorrad im Winter lagern? Wichtig ist in erster Linie ein trockener, kühler Lagerort. Sie können es einfach hinstellen und mit einer Plane abdecken. Wir raten davon ab, das Motorrad draußen zu überwintern. Ihr Bike ist sonst den Witterungsbedingungen ausgesetzt und kann Schäden erlangen. Sollten Sie allerdings keinen überdachten Stellplatz besitzen und sind gezwungen, Ihr Motorrad im Winter draußen zu lassen, ist eine wasserdichte Plane zwingend notwendig.
Mögliche Optionen im Überblick:
- Sie können Ihr Motorrad im Carport überwintern. Dann ist es untergestellt und nicht komplett den Witterungsbedingungen ausgesetzt. Denken Sie an die wasserabweisende Plane!
- Wenn Sie eine Garage besitzen, sollten Sie Ihr Motorrad auf einem Montageständer überwintern. Dann kommen die Reifen nicht mit Bodenfrost in Berührung.
- Wenn Ihr Motorrad im Freien überwintern muss, dann ist die bereits genannte Plane unerlässlich, um Rostflecken und andere Schäden zu verhindern.
- Sie können bei der Werkstatt Ihres Vertrauens fragen, ob Sie Ihr Motorrad im Winter dort unterstellen können. Wie hoch die Ausgaben sind, um Ihr Motorrad einzuwintern, ist unterschiedlich. Die Kosten variieren von Betreiber zu Betreiber.
6. Motorrad richtig einwintern: Weitere Tipps
Bevor Sie Ihr Motorrad im Winter einlagern, gibt es noch folgende Dinge zu beachten:
- Spannen Sie die Kette. Achten Sie auf die Herstellervorgaben.
- Fetten Sie die Kette direkt ein.
- Senken Sie den Luftdruck der Gabel.
- Drehen und reinigen Sie die Zündkerzen.
- Polieren Sie den Lack.
Motorrad winterfest einmotten
Das Motorrad über den Winter einzulagern, fällt schwer. Schließlich bedeutet die Maschine Freiheit und ein ganz anderes Fahrgefühl. Die kalte Jahreszeit birgt jedoch viele Risiken, weshalb das Gefährt besser Zuhause bleibt. Gerade Jungfahrer stehen jedoch oft vor dem Problem, wie Sie Ihr Motorrad richtig einwintern sollen. Unsere Tipps sollen Ihnen dabei helfen, das Motorrad korrekt einzuwintern, damit Sie auch im kommenden Jahr wieder viel Spaß mit Ihrem Bike haben werden.
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