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    Hilfreiche Infos für Motorradfahrer

    Motorradführerschein: Kosten und Möglichkeiten

    Ebenso wie der Pkw-Führerschein ist auch der Motorradführerschein mit Kosten verbunden. Diese fallen unterschiedlich hoch aus, je nach Fahrschule und eigenem Lernerfolg. Hier erfahren Sie, mit welchen Kosten Sie ungefähr rechnen müssen, wenn Sie einen Motorradführerschein machen wollen.

    Für abenteuerlustige Fahrer stellt das Motorrad oftmals eine spannende Alternative zum herkömmlichen Pkw dar. Aber wer das Freiheitsgefühl auf zwei Rädern genießen möchte, muss vorher einige Hürden meistern. Neben zeitlichem und organisatorischem Aufwand ist der Motorradführerschein auch mit hohen Kosten verbunden. Interessierte Fahranwärter sollten deshalb frühzeitig kalkulieren, mit welchen Ausgaben sie insgesamt rechnen müssen. Zu diesem Zweck finden Sie hier eine Übersicht zu allen Anforderungen, die es zu beachten gilt, wenn Sie die Fahrerlaubnis für ein Kraftrad erwerben möchten.

    Motorradführerschein: Kosten und zugehörige Führerscheinklassen

    Bevor Sie sich über die Kosten des Motorradführerscheins Gedanken machen, stellt sich die Frage, welche Art des Führerscheins Sie benötigen. Insgesamt lassen sich Zweirad-Fahrzeuge in vier Klassen unterteilen:

    Führerscheinklasse

    Fahrzeugart

    Mindestalter

    AM

    Krafträder mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45km/h und einer Nutzleistung von max. 4kW

    16 Jahre

    A1

    Krafträder mit einem Hubraum von max. 125 ccm³ und einer Motorleistung von max. 11kW

    16 Jahre

    A2

    Krafträder bis 35kW Leistung, bei denen das Leistung-/ Leergewicht-Verhältnis max. 0,2 kW/kg beträgt

    18 Jahre

    A

    Schwerkrafträder ohne Leistungsbegrenzung

    24J. (bei Direkterwerb)

    20J. (bei Vorbesitz von A2)

     

    Motorräder zählen entweder zu Klasse A2 oder A und dürfen dementsprechend nicht mit einem Autoführerschein gefahren werden. Stattdessen müssen Sie eine gesonderte Ausbildung an der Fahrschule abschließen. Einige Voraussetzungen, die Sie dafür erfüllen müssen, gelten jedoch auch für die Klasse B. Hierzu gehören (zuzüglich der beim Motorradführerschein entstehenden Kosten):

    • Biometrisches Passbild (ca. 8€)
    • Sehtest beim Optiker (ca. 7€)
    • Erste-Hilfe-Kurs „Lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort“ (ca. 20€)

    Motorradführerschein-Kosten bei vorhandener Klasse B 

    Wenn Sie bereits einen Pkw-Führerschein besitzen, können Sie sich diese Maßnahmen im zweiten Durchlauf sparen. Haben Sie einmal einen Erste-Hilfe-Kurs besucht, bleibt die Bescheinigung lebenslang gültig. Hierbei müssen Sie mit keinen zusätzlichen Kosten für Ihren Motorradführerschein rechnen. Für Sehtests schreiben örtliche Behörden jedoch unterschiedliche Gültigkeitsdauern vor. 

    Fahrschulen für Motorräder: Motorradführerschein-Preise

    Für den Motorradführerschein gibt es keinen Pauschalbetrag, was die Kosten betrifft. Denn jede Fahrschule erhebt andere Gebühren. Sie können sie allerdings ungefähr so berechnen:

    1. Verwaltungsarbeiten und Theoriestunden: ca. 100 €
    2. Lernmaterial Theorieunterricht: ca. 50 €

    Für den Motorradführerschein kommen weiterhin Kosten für die praktischen Übungsstunden mit dem Fahrlehrer dazu. Diese teilen sich folgendermaßen auf:

    • Sonderfahrten (Autobahn-, Überland- und Nachtfahrten): 12x 45 Minuten
    • Übungsfahrten im regulären Straßenverkehr: 20 bis 30x 45 Minuten (je nach Bedarf)

    Die Frage, wie hoch die Kosten für den Motorradführerschein ausfallen, lässt sich auch aus anderen Gründen nicht pauschal beantworten. Die Preise hängen ebenfalls vom persönlichen Lernfortschritt ebenso wie von den individuellen Tarifen der Fahrschule ab. Insgesamt schwanken für den Motorradführerschein die Kosten pro Fahrtstunde à 45 Minuten zwischen 30 und 45 Euro.

    Motorradführerschein-Kosten: Prüfungsgebühren für Theorie und Praxis

    Die abschließenden Prüfungen absolvieren Sie bei einer zertifizierten TÜV- oder DEKRA-Prüfstelle. In der Regel meldet Ihre Fahrschule dort einen Termin für Sie an und rechnet die Kosten direkt mit der Prüfstelle ab. Dieser Service schlägt allerdings mit einer weiteren Gebühr zu Buche. Insgesamt ergeben sich daraus folgende Kosten für den Motorradführerschein:

    • 100€ Anmeldegebühren
    • 20€ Theorieprüfung
    • 120€ Fahrprüfung
    • 50€ Ausstellung des Führerscheins
    • Knapp 300 €

    Auch hier sollten Sie beachten, dass einzelne Fahrschulen und Prüfstellen unterschiedliche Gebühren verlangen. Darüber hinaus können sich die Kosten für den Motorradführerschein erhöhen, wenn Sie Prüfungen gegebenenfalls wiederholen müssen.

    Mindestbudget für zukünftige Motorradfahrer

    Allgemein lässt sich festhalten: Die Antwort auf die Frage „Wie hoch sind die Kosten für einen Motorradführerschein?“ gestaltet sich ähnlich schwierig wie die Suche nach dem richtigen Motorrad. Wieviel Sie letztendlich für eine Fahrerlaubnis bezahlen, ist abhängig von örtlichen Behörden und nicht zuletzt auch von Ihren persönlichen Voraussetzungen. Die Führerschein-Kosten haben wir Ihnen in einer Tabelle zusammengefasst. Diese bietet einen Überblick über die Kosten, die ein Motorradführerschein mindestens beinhaltet:

    Vorbereitende Maßnahmen

     

    Passbilder

    8€

    Sehtest

    7€

    Erste-Hilfe-Kurs

    20€

    Fahrschule

     

    Theorieunterricht

    150€

    Pflichtstunden

    960€

    Prüfung

     

    Anmeldegebühren

    100€

    Theorieprüfung

    20€

    Praktische Prüfung

    120€

    Ausstellung des Führerscheins

    50€

    Gesamt

    ca. 1.500 €

    Zwar können die ersten 35€ entfallen, sofern Sie die Rahmenbedingungen bereits durch Ihren Pkw-Schein abgedeckt haben. Erfahrungsgemäß fällt dagegen vor allem der Fahrunterricht oftmals schwerer ins Gewicht als erwartet. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollten Sie am besten einen Betrag von etwa 1.500€ als Kosten für den Motorradführerschein einplanen.

    Motorradführerschein mit einem Schnellkurs: Die kostengünstige Alternative?

    Eine erste Schätzung macht deutlich, dass eine Fahrerlaubnis für Krafträder die Haushaltskasse stark beanspruchen kann. Allerdings gibt es die Möglichkeit, zumindest den zeitlichen Aufwand auf ein Minimum zu reduzieren. Einige Fahrschulen bieten einen Intensivkurs an, der nur wenige Tage dauert. Diesen Weg können Sie wählen, wenn Sie bestimmte Qualifikationskriterien erfüllen, darunter:

    • Abgeschlossener Erste-Hilfe-Kurs
    • Sehtest-Bescheinigung
    • Pkw-Führerschein, der laut Verkehrsrecht noch gültig ist

    Den Motorradführerschein erhalten Sie zwar schneller mit einem Crashkurs, die Kosten sind aber genauso hoch wie bei einer regulären Ausbildung. Deshalb empfiehlt sich diese Option nur für geübte Autofahrer, die einen zusätzlichen Schein für Krafträder trotz stressigen Alltags erwerben möchten.

    Zuletzt aktualisiert: Juni 2021

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