Winterdiesel tanken
    NÜTZLICHE INFOS RUND UM IHR FAHRZEUG

    Gibt es noch Winterdiesel?

    Jedes Jahr in Wintersport-Orten das gleiche Bild: Nach dem Urlaub soll es mit dem Auto wieder nach Hause gehen, doch einige springen nicht an. Wie kommt das? Es gibt meistens zwei Möglichkeiten:

    • Die Batterie war nicht mehr die beste und hat bei den kalten Temperaturen ihre Ladung nicht halten können, wodurch das Auto nicht mehr starten kann.
    • Ein Dieselfahrer hat den falschen Diesel getankt.

    Den zweiten Fall können Sie sehr leicht vermeiden und zwar mit Winterdiesel.

    Was ist Winterdiesel?

    Die Paraffinkristalle im klassischen Dieselkraftstoff flocken bei Kälte, wodurch der Kraftstoff Kraftstofffilter sowie Einspritzanlage verstopft und verklebt.

    Konsequenz: Der Dieselmotor stottert und stockt bzw. springt gar nicht erst an. Um das zu vermeiden, sollten Dieselfahrzeuge im Winter ausschließlich mit Winterdiesel betankt werden.

    Dieser Winterdiesel entsteht durch Zusätze im Kraftstoff. Die Additive halten den Diesel auch bei niedrigen Temperaturen flüssig, indem sie den CFPP (Cold Filter Plugging Point), beziehungsweise die Filtrierbarkeitsgrenze des Kraftstoffs erhöhen. So gewährleisten sie, dass die Paraffinkristalle im Diesel nicht ausflocken.

    Ab wann gibt es Winterdiesel an den Tankstellen?

    In unseren Breitengraden stellen die Tankstellen ab Oktober nach und nach auf Winterdiesel um und bieten so den Dieselfahrern den bestmöglichen Schutz. Ab 15. November gibt es dann nur noch den frostfesten Winterdiesel, der bis zu Temperaturen von minus 20 Grad funktioniert (DIN EN 590). Sie sollten daher rechtzeitig darauf achten, welchen Diesel Sie noch im Tank haben. Schreiben Sie sich diesen Punkt auf Ihre Checkliste – überprüfen Sie den Tank, wenn Sie wegen der Winterreifenpflicht zum Reifenwechsel gehen.

    Viele Autofahrer stellen sich gerade am Anfang des Winters die Frage: Ich habe noch Sommerdiesel im Tank. Bis wie viel Grad kann ich ohne Bedenken Autofahren? Der „normale“ Sommerdiesel ist bis etwa minus 10 Grad kältetauglich.

    In Skandinavien, wo manchmal arktische Temperaturen herrschen, würde unser Winterdiesel auch nichts mehr ausrichten. Daher setzen die Tankstellen und Dieselfahrer dort auf den Polardiesel, der eine Kältefestigkeit von bis zu minus 40 Grad besitzt.

    Übersicht

    Winterdiesel im Ausland

    Wenn Sie im Ausland unterwegs sind, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Die meisten europäischen Länder haben ähnliche Zeitfenster für Winterdiesel wie wir in Deutschland. Den Zusatz für Diesel im Winter gibt es bei unseren Nachbarn meist unabhängig vom Winteranfang. Stattdessen gibt es festgelegte Daten:

    • Dänemark: Ab 01.12. bis 31.03.
    • Frankreich: Ab 01.11. bis 30.04.
    • Österreich: Ab 01.10. bis 28.02.

    In der Schweiz gibt es den Winterdiesel sogar ganzjährig.

    Was tun, wenn der Diesel bei Kälte ausgeflockt hat?

    Wirklich viele Möglichkeiten haben Sie dann leider nicht mehr. Auf jeden Fall: Finger weg von solchen Ideen wie Tank anwärmen mit Gasbrenner! Denn nicht vergessen, der Diesel ist hochentzündlich und bei solchen Aktionen hat es schon einige absolut vermeidbare Unfälle gegeben.

    Spontane Pannenhilfe kann im Extremfall nicht geleistet werden. Da das gesamte System wieder auf Temperatur gebracht werden muss, wird das Fahrzeug am besten in einer beheizten Garage oder Werkstatt abgestellt. Durch die Wärme lösen sich alle Paraffinkristalle auf und der Kraftstoff wird wieder flüssig. In der Regel muss auch der Kraftstofffilter ausgewechselt werden. Achten Sie daher rechtzeitig darauf, Winterdiesel zu tanken.

    Weitere Tipps zum Thema Winterdiesel

    Es macht immer Sinn, bestmöglich auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Das ist sicherlich nicht immer einfach, aber ein paar Dinge sind leicht zu beherzigen:

    • Wer einen Ersatzkanister mitführt, sollte diesen mit Winterdiesel befüllen! Im Notfall hilft sonst der normale Diesel vielleicht nicht weiter.
    • Das Auto parken Sie im Winter am besten in einer Garage, dort ist es nicht den kalten Temperaturen ausgesetzt. Wenn das nicht möglich ist, sollte versucht werden, das Fahrzeug möglichst windgeschützt abzustellen.
    • Besonders gefährdet sind Dieselfahrzeuge, die wenig bewegt werden.
      Beispiel: Sie sind im Winterurlaub mit dem Auto und dieses parkt lange. Wenn Dieselfahrzeuge über den Winter jedoch nicht warm untergestellt sind, empfehlen Experten, bereits im Oktober Winterdiesel zu tanken. So werden Dieselautos bestmöglich überwintert.
    • Sie können eine Diesel-Filterheizung nachrüsten lassen. Die Kosten dafür betragen mindestens 150 EUR plus Einbau. Sind Sie allerdings oft in sehr kalten Gegenden unterwegs, sollten Sie über diese Investition nachdenken.

     

    Sommerdiesel im Winter, Winterdiesel im Sommer fahren 

    Es ist nicht sinnvoll, mit Sommerdiesel in den Wintermonaten zu fahren. Doch wie sieht es andersherum aus? Ist es ein Problem, mit Winterdiesel durch den Sommer zu kommen? Die Antwort lautet: Nein. Es kann Ihnen nichts passieren mit Winterdiesel im Sommer.

    Fazit: Dank Winterdiesel winterfest

    Da die Tankstellen hierzulande sowieso auf den frostfesten Kraftstoff umstellen, sind die meisten Dieselfahrer automatisch geschützt. Wer aber zeitweise wenig fährt oder sich in kalte Regionen begibt, sollte überprüfen, wann er zuletzt getankt hat und entsprechend reagieren. Zur Not muss der Tank leergefahren und mit Winterdiesel aufgefüllt werden. Möchte man die Umwelt weniger belasten, kann man den Diesel absaugen und ein bis zwei Monate aufbewahren, bis es wieder wärmer ist. Länger sollte man das nicht tun, denn Diesel ist nur wenige Monate haltbar.

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    Zuletzt aktualisiert: Juni 2021

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