Mann lehnt sich an Auto im Winter.
    NÜTZLICHE INFOS RUND UM IHR FAHRZEUG

    Auto im Winter warmlaufen lassen

    Sind die Scheiben zugefroren oder das Auto mit Schnee bedeckt, lassen viele Autofahrer den Motor erst einmal warmlaufen. Dadurch soll das Eis auf den Scheiben schmelzen und das Freikratzen schneller von der Hand gehen. Doch ist das wirklich sinnvoll? 89 % der deutschen Autofahrer wissen, dass es sich dabei um einen weitverbreiteten Irrglauben handelt. Das ergab eine aktuelle Studie des Kfz-Versicherers R+V. Mehr erfahren Sie im Folgenden.

     

    Ist es überhaupt erlaubt, das Auto warmlaufen zu lassen?

    „In der Tat ist es sogar verboten, den Motor zum Freikratzen warmlaufen zu lassen. Autofahrer können dafür mit einem Bußgeld von 80 € bestraft werden“, sagt Anka Jost, Kfz-Expertin bei der R+V.

    In der Straßenverkehrsordnung steht, dass Autofahrer bei der Benutzung von Fahrzeugen unnötigen Lärm und Abgase vermeiden sollen.

    Es ist insbesondere verboten, Fahrzeugmotoren unnötig laufen zu lassen. Noch dazu bringt es nicht viel: Denn im Stand braucht der Motor sogar länger, um aufzuwärmen.

    Doch das sind nicht die einzigen Gründe, warum Autofahrer darauf verzichten sollten, ihren Benziner oder Diesel warmlaufen zu lassen.
    „Es ist außerdem schädlich für den Wagen“, so die Kfz-Expertin. „Wenn der Motor kalt ist, gelangt viel unverbrannter Kraftstoff in die Zylinder und das verschlechtert die Schmierung und der Motor leidet.“ Schlecht für die Nachbarn, schlecht für den Motor – und schlecht für die Umwelt. „Beim Warmlaufen stößt der Wagen im noch kalten Zustand die doppelte bis dreifache Menge an Abgasen aus und belastet damit die Umwelt unnötig“, sagt Anka Jost. Insgesamt rät die Kfz-Expertin Autofahrern deshalb besser auf Eiskratzer oder eine Abdeckung der Fenster mit Isomatten zurückzugreifen.

     

    Welche Gründe sprechen außerdem dagegen, das Auto im Winter warmlaufen zu lassen?

    Den Motor warmlaufen zu lassen, mag für kälteempfindliche Autofahrer wie eine gute Möglichkeit wirken, sich dem winterlichen Frost zu entziehen. Empfehlenswert ist es allerdings nicht – wie unsere Expertin beschrieben hat.

    Im Stand braucht der Motor tatsächlich deutlich länger, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Er verbraucht dabei eine erhebliche Menge Treibstoff – Sie verbrennen also Sprit, wenn Sie Ihren Motor unnötig laufen lassen.

    Das Fahrzeug wird außerdem nicht besonders warm. Wenn Sie den Motor im Stand warmlaufen lassen, erhitzt sich das Motoröl sehr langsam. Tests haben ergeben, dass Öl bei einer Außentemperatur von -10 °C nach vier Minuten gerade mal eine Temperatur von -7 °C erreicht.

    Gleichzeitig verbrennt der Motor immerhin 0,1 l Benzin in der Zeit.  

     

    Wie schädlich ist es, den Motor warmlaufen zu lassen?

    Die Warmlaufphase ist für den Motor definitiv schädlich. Das liegt daran, dass das Motoröl viel Zeit benötigt, um Betriebstemperatur zu erreichen. Entsprechend erhöht sich die Reibung im Motor.

     

    Drohen Strafen, wenn man den Motor warmlaufen lässt?

    Nach § 30 Absatz 1 der StVO sind alle Verkehrsteilnehmer dazu verpflichtet, unnötige Lärm- und Abgasbelästigung zu verhindern.

    Konkret gilt, dass der Motor des Autos ausschließlich zur Fortbewegung dient – also nicht dazu, das Auto zu wärmen oder die Scheiben zu enteisen. Entsprechend ist es schlicht verboten, das Auto warmlaufen zu lassen. Ein Bußgeld in Höhe von bis zu 80 € droht bei Verstößen.

     

    So befreien Sie Ihre Scheibe von Eis

    Wenn Ihre Scheibe gefroren ist, gibt es auch andere, einfachere Wege, sie freizukriegen. Statt den Motor warmlaufen zu lassen, können Sie beispielsweise:

    • Ein sauberes Trockentuch verwenden
      Mit einem einfachen Tuch können Sie die Scheibe von innen schnell und unkompliziert sauberwischen
    • Eine Standheizung nutzen
      Standheizungen können Sie in Ihrem Auto deponieren und per Fernbedienung aus- und einschalten.
    • Frostschutzfolie auf die Autoscheibe legen
      Frostschutzfolie verhindert, dass Ihre Front- oder Heckscheibe im Winter gefriert. So sparen Sie sich das Eiskratzen.
    • Elektrische Eiskratzer verwenden
      Die praktischen Elektro-Kratzer befreien ihre Scheibe innerhalb kürzester Zeit von dicken Eiskrusten.

    Daneben können Sie die Feuchtigkeit im Auto mit einigen nützlichen Wintertipps und -tricks dauerhaft reduzieren. Beispielsweise sollten Sie darauf achten, dass Sie regelmäßig Ihre Fußmatten trocknen oder einfach Gummimatten in den Fußraum legen, wenn Sie Ihr Auto winterfest machen.

    Klopfen Sie Ihre Schuhe außerdem immer kräftig ab, um Schnee und Eis zu lösen, bevor Sie in Ihr Auto steigen. Auch Gepäckstücke, Skier etc. sollten Sie erst einladen, wenn die Teile gründlich von Nässe und Schnee befreit sind.

    Wenn Sie in erster Linie die Kälte stört und Sie deswegen Ihr Auto im Stand warmlaufen lassen: Ziehen Sie sich warm an und schalten Sie die Lenkradheizung ein, wenn Sie eine solche haben.

     

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    Zuletzt aktualisiert: Dezember 2021

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