Eisen oder Stahl korrodieren, wenn sie nass werden und mit Sauerstoff aus der Luft reagieren. Diese so genannte „Oxidation“ ist ein natürlicher Prozess. Gefallen muss uns das aber nicht, denn das Ergebnis ist der ungeliebte Rost. Wenn sich erste braune Flecken oder hässliche Bläschen am Fahrzeug zeigen, heißt es, die Notbremse zu ziehen und den Rost am Auto zu stoppen! Aber wie können Sie Ihr Auto vor Rost schützen?
Rost, was ist das überhaupt?
Rost entsteht an freiliegendem Stahlblech unter Einwirkung von Sauerstoff und Wasser. Durch die Lackschicht ist die Karosserie des Autos gut geschützt. Wird aber der Lack beschädigt, ist das Blech ungeschützt Wasser und Sauerstoff ausgesetzt – der Rostvorgang nimmt seinen Lauf.
In erster Linie ist Rost ein optischer Makel. Er sieht am Fahrzeug einfach unschön aus. Weshalb sollten Sie Ihr Auto dann vor Rost schützen? Weil er mehr ist als ein kosmetisches Problem:
- Er mindert den Fahrzeugwert.
- Er gefährdet die Fahrsicherheit.
- Er beeinträchtigt die Crashsicherheit durch vom Rost angegriffene Strukturen.
Muss Rost sein?
Sie fragen sich vielleicht: Ist Rost bei heutigen Fahrzeugen überhaupt noch ein Thema? Leider ja.
Dank Vollverzinkung und gründlicher Lackierung bleibt Autoblech zwar meist frei von den typischen unschönen Rostblasen. Leider gibt es dennoch Stellen, an denen der Zahn der Zeit sichtbar nagen kann. Deshalb ist es enorm wichtig, das Blech des Autos vor Rost zu schützen.
Dies gilt auch schon beim Neuwagen und vor allem natürlich im Winterhalbjahr und in besonders feuchten Gebieten.
Rosten alle Autos gleich? Eigentlich wurde in den vergangenen Jahrzehnten die Rostvorsorge der Autos deutlich besser. Doch wegen Sparmaßnahmen hat sich dieser Trend bei vielen Marken leider wieder umgekehrt.
Aktuell schneiden viele deutsche und europäische Hersteller in puncto Rostsicherheit noch am besten ab: Wenn Sie vor abnehmender Aufprallstabilität und Rost Ruhe haben sowie Ihr Auto vor Rost schützen wollen, empfiehlt sich ein Ford, Audi, BMW, Renault oder älterer Volvo*. Eine Garantie gegen Rost bleibt jedoch auch bei neuen Fahrzeugen leider nach wie vor nur ein schöner Traum.
An welchen Stellen rosten Autos am häufigsten?
Lack- und Zinkschichten schützen das Auto vor Rostbildung. Anfällig sind aber unlackierte Stellen. Bestimmte Teile am Auto, wie zum Beispiel Achsen, Gelenke und Scharniere, sind nicht verzinkt und neigen daher einfach schneller zu Rostbildung.
Ein kleiner, scheinbar harmloser Steinschlag kann schon ausreichen, um Lack minimalen Schaden zuzufügen. Ist der schützende Lack erst einmal weg, liegt die Autokarosserie an der Stelle frei. Umwelteinflüsse wie Regen und Streusalz können so das Metall der Karosserie ungehindert angreifen. Die Folge ist Rost, der sich weiter ausbreiten kann.
Betroffen sind in erster Linie Front, Kotflügel und die unteren Hälften der Seiten. Deshalb ist es so wichtig, dass Sie Ihr Auto vor Kratzern und damit auch vor Rost schützen. Besonders dann, wenn Sie beispielsweise Lackschäden im Winter vermeiden wollen.
Blätter, Nadeln und Schmutz verstopfen häufig Ablaufkanäle und Rinnen im Auto. Das Wasser staut sich. Es kann weder abfließen noch ausreichend trocknen. Die Folge: Die Stellen fangen nach einiger Zeit an zu korrodieren. Rost bildet sich. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich das Wasser alternative Wege sucht und das Auto von innen feucht wird.
EXTRA-TIPP:
Entfernen Sie vorbeugend Blätter und Schmutz immer von Ihrem Fahrzeug!
Rostschutz beim Auto beginnt unten, nämlich am Unterboden. Dieser ist in der Regel ab Werk durch einen speziellen Unterbodenschutz vor Rost, Dreck und Steinschlag geschützt. Über die Jahre verwittert er jedoch und kann Risse bilden. Hier sammelt sich leicht Wasser. Das führt zu Korrosion und schließlich zu Rost. Lassen Sie deshalb Ihren Unterboden regelmäßig kontrollieren und ggf. ausbessern.
EXTRA-TIPP:
Eine regelmäßige Unterbodenwäsche im Rahmen der Reinigung und Pflege des Autos ist eine gute und unkomplizierte vorbeugende Maßnahme, um Ihr Auto langfristig vor Rost zu schützen!
Flugrost ist Eisenstaub, der vom Wind transportiert wird. Daher sein Name. Durch Luftfeuchtigkeit oxidiert der Eisenstaub und lässt sich in erster Linie auf waagrechten Flächen nieder. Dort bildet er dann eine leicht bräunliche Schicht. Übrigens: Eisenstaub tritt verstärkt an Bahnhöfen und in der Nähe von Industrieanlagen auf.
EXTRA-TIPP:
Als Hausmittel gegen Flugrost kennen Sie vielleicht Natron oder Backpulver? Beim Auto sollten Sie jedoch eher auf professionelle Pflegeprodukte setzen. Als vorbeugende Maßnahme können Sie bewegliche Teile regelmäßig ölen, um Flugrost am Auto zu vermeiden.
So schützen Sie zum Beispiel die Schrauben Ihres Autos vor Rost.
Und wie schütze ich mich am besten vor Rost?
Ein Auto braucht Pflege. Übrigens nicht nur, um ihm unschönen Rost zu ersparen. Mit der entsprechenden Vorsorge haben Sie lange Freude an Ihrem Fahrzeug. Mit diesen Tipps können Sie Ihr Auto vor Rost schützen.
So funktioniert Rostschutz für Ihr Auto wirklich: Folgende sechs Tipps machen ernst mit dem Korrosionsschutz beim Auto. Damit können Sie Rost an Ihrem Auto ganz einfach vorbeugen.
Nicht nur im Winter – aber vor allem in der kalten Jahreszeit sollten Sie Ihr Fahrzeug alle 1-2 Wochen durch die Waschstraße fahren. Am besten gönnen Sie ihm ein Waschprogramm mit Vorwäsche. Das entfernt nämlich auch ältere Schichten von Salz und Schmutz. Anlagen mit Textillappen sind übrigens besser als Bürstenwäschen, da sie den Lack schonen. Was Sie in der Waschanlage beachten sollten, haben wir Ihnen in unserem gleichnamigen Magazin-Artikel zusammengefasst.
Für einen zuverlässigen Rostschutz muss die Grundierung des Autos intakt sein. Um sein Auto im Winter vor Rost zu schützen, ist sie schlichtweg unverzichtbar. Die Bodenbleche eines Autos werden vor allem im Winter stark beansprucht. Nicht nur Steinschläge und Stöße, sondern vor allem Feuchtigkeit und Streusalz setzen dem Unterboden zu. Eine Unterbodenwäsche sollte daher Standard in Ihrem Waschprogramm sein!
Gut zu wissen:
Mit einer regelmäßigen Unterbodenwäsche an Ihrem Auto können Sie sowohl Unterboden als auch Auspuff vor Rost schützen!
Eine Dusche oder Politur mit pflegendem Schutzwachs ist ein hervorragender Schutz vor Kratzern und Salz. Entweder tragen Sie das Wachs ein bis zweimal im Jahr selbst auf oder Sie erweitern das Waschstraßenprogramm um die Behandlung mit Heißwachs vor dem Trocknen.
Kleine Lackschäden an Motorhaube, Außenspiegeln und Radläufen entstehen im Winter durch auffliegenden Splitt und Schmutz. Setzt sich in diese Minirisse Salz fest, beginnt die Korrosion. Um dem vorzubeugen, sollten Sie diese so schnell wie möglich entfernen und ausbessern. Dafür gibt es spezielle Reparatursets mit Rostschutzlacks oder Rostschutzsprays fürs Auto, die Sie leicht allein anwenden können. Damit größere Schäden nicht weiter rosten, lassen Sie diese vor dem Winter in einer Werkstatt ausbessern.
Dichtungsgummis an Fenstern und Türen können Sie vorbeugend schon im Herbst sowie im Winterhalbjahr nach jeder Wäsche trocknen und mit Fetten behandeln. Durch dieses Vorgehen schützen Sie Ihr Auto vor späterem Rost und verhindern, dass die Türen bei Frost nach dem Waschen anfrieren. Grafit in den Türschlössern hält Wasser fern und sorgt für funktionstüchtige Schließmechanismen.
EXTRA-TIPP:
Parken Sie Ihr Auto am besten in einer Garage, die trocken ist! Garagen, in denen die Feuchtigkeit steht und die schlecht belüftet sind, treiben Rostprozesse eher noch an. Dann steht ein Auto selbst im Winter besser an einer ruhigen Straßenseite, wo ein frisches Lüftchen weht!
Flugrost lässt sich leicht mit etwas Politur entfernen. Zusätzlich gibt es auch speziellen Flugrostentferner. Man sprüht ihn auf und spült ihn nach dem Einwirken einfach mit viel Wasser ab.
Rostfreie Autos bleiben nach wie vor leider ein schöner Traum. Wenn Sie jedoch wissen, woher der Rost kommt und was Sie dagegen tun können, lässt sich ein Auto gut gegen Rost schützen. Das sorgt nicht nur lange für einen schicken Wagen, sondern verspricht auch mehr Fahrsicherheit auf der Straße.
* Quelle: https://www.focus.de
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