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    Nützliche Infos rund um den Automarkt

    Weltpremiere der Woche: Der neue Audi A4 (B9)

    Ab Herbst 2015 soll er beim Händler stehen: Der neue Audi A4. Hätte Audi den (intern B9 genannten) neuen Audi A4 einfach nur als ein Facelift bezeichnet, dann hätte vermutlich keiner Grund zur Kritik gehabt. So muss man die Erneuerungen zumindestens einmal erkären. Ich hatte – an einem geheimen Ort – die Möglichkeit, mir den neuen Audi A4 B9 einmal etwas genauer anzusehen.

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    Die horizontal ausgerichtete Front wird durch die umfassende Motorhaube und den niedrigen, breiten und besonders plastisch gestalteten Singleframe-Grill betont. Die auffälligen Scheinwerfer sind serienmäßig mit Xenon-, optional mit LED- oder Matrix LED-Technologie ausgestattet. Von ihnen zieht sich die Schulterlinie bis ins Heck.

    Für einen besseren Abtrieb endet bei der Limousine die Gepäckraumklappe in einer Abrisskante, der Avant hat einen Dachkantenspoiler. Ja, so steht es unter anderem auch im Presse-Text.

    Unter uns: Auf den ersten Blick sieht der neue Audi A4 seinem Vorgänger sehr, sehr ähnlich. Zumindest auf den ersten Blick, der bei mir sehr skeptisch ausgefallen ist.

    Die Abgasanlage verläuft je nach Motorisierung ein- oder zweiflutig und mündet im Diffusor. Wie die Scheinwerfer sind auch die Heckleuchten im 3D-Design gezeichnet. Ist der A4 mit LED-Scheinwerfern ausgestattet, finden sich in den Rückleuchten je 48 LEDs. Das Bremslicht sitzt im äußeren unteren Bereich, das dynamische Blinklicht als Streifen am oberen Rand. Eine flache, vom Schlusslicht illuminierte Spange verbindet die beiden Leuchteinheiten miteinander.

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    Die neuen, modular aufgebauten Ausstattungslinien geben den Kunden noch mehr Wahlfreiheit und wirken sich auch auf Details des Exterieurs aus. Neben den Basismodellen gibt es künftig die Lines sport und design, über ihnen rangieren das S line Sportpaket und die design selection. Es stehen 15 Lackfarben zur Wahl. Serienmäßig fährt der neue Audi A4 auf 16- oder 17-Zoll-Rädern, auf Wunsch bekommt man viele weitere Räder bis zu 19-Zoll.

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    Im Innenraum erkennt man sofort die hochwertigen Materialien und die gute Verarbeitung. Das Cockpit ist klar gestaltet mit horizontaler Ausrichtung, die Instrumententafel scheint zu schweben. Das kennt man so z.B. auch von Mercedes-Benz.

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    Verschiedene Bezugsmaterialien, Lenkräder, Lederpakete, außerdem diverse Innenraumfarben und Dekorelemente lassen Platz für Individualisierungen. Der Audi A4 bietet seinen Insassen jetzt mehr Kopf-, Schulter- und Kniefreiheit. Die Sitze sind mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten und optionaler Heizung und Klimatisierung neu entwickelt worden.

    Die Limousine ist 4,73 m lang, 1,84 m breit und 1,43 m hoch. Ihr Radstand liegt bei 2,82 m. Der Avant ist einen Millimeter kürzer und sieben Millimeter höher, sonst sind alle Maße identisch.

    Der Heckdeckel lässt sich optional per Gestensteuerung öffnen, bei elektrischer Gepäckraumklappe ist diese auch so zu schließen. Das Standard-Kofferraumvolumen des Avant liegt bei 505 Litern, durch umgeklappte Rücksitze kommt man auf 1.510 Liter. Ohne Frage, da gibt es im Konzern inzwischen Modelle wie z.B. den Skoda Octavia Combi oder den Skoda Superb Combi die hier mehr leisten.

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    Durch diverse Lösungen soll die Aerodynamik um ein Vielfaches verbessert worden sein und die beiden Modelle an die Spitze ihres Segments setzen.

    Nun kommen wir aber zu etwas, was wirklich beeindruckt: Leer wiegt der Audi A4 (mit dem 1.4 Liter TFSI) nur 1.320 kg. Das ist ein sehr guter Wert. Ist eine Anhängevorrichtung vorhanden, zieht der A4 bis zu 2.100 kg.

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    Zur Wahl stehen ab Marktstart drei TFSI und vier TDI-Motorisierungen. Während die Mitbewerber auf Elektroantrieb, Hybrid-Modelle oder sonstige Antriebsarten setzen, gibt es beim neuen Audi A4 zunächst nur herkömmliche Antriebe unter der Motorhaube.

    Ihr wollt ein paar technische Fakten? Die können wir jetzt schon liefern:

    Der 1.4 TFSI mit 110 kW (150 PS) besitzt ein maximales Drehmoment von 250 Nm und ist in Kombination mit der Siebenstufen S tronic in 8,5 Sekunden (Avant 8,9 Sekunden) von 0 auf 100 km/h, maximal schafft er 210 km/h. Der Verbrauch der Limousine liegt laut NEFZ bei 4,9 Litern auf 100 Kilometer und 114 Gramm CO2 pro Kilometer.

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    Das ultra-Modell braucht mit S tronic als Limousine 7,3 Sekunden und als Avant 7,5 Sekunden, die Spitzenwerte liegen bei 240 und 238 km/h. Die Verbräuche sollen bei 4,8 Litern (Limousine) und 5,0 Litern (Avant) liegen, entsprechend 109 beziehungsweise 114 Gramm CO2 pro Kilometer.

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    Den 2.0 TDI bietet Audi auch in zwei Leistungsstufen an. In der ersten kommt er auf 110 kW (150 PS) und 320 Nm. Die Kombination mit S tronic und Frontantrieb bringt die Limousine in 8,7 Sekunden auf 100 km/h und weiter bis 219 km/h, der Avant benötigt 9,0 Sekunden und schafft maximal 213 km/h. Der Verbrauch mit manuellem Sechsgang-Getriebe liegt bei der Limousine bei 3,8 Litern und beim Avant bei 4,0 Litern auf 100 Kilometer (99/104 Gramm CO2 pro Kilometer).

    In der zweiten Leistungsstufe leistet der Audi A4 140 kW (190 PS) und 400 Nm. Dieses Aggregat verbraucht in Verbindung mit S tronic und Frontantrieb 4,1 Liter als Limousine und 4,2 Liter als Avant, die Emissionen liegen bei 107 und 109 Gramm pro Kilometer. Ihren Standardsprint absolviert die Limousine in 7,7 Sekunden (Avant 7,9 Sekunden) und fährt maximal 237 km/h (231 km/h) schnell.

    Die beiden 2.0 TDI-Motorisierungen werden auch als „ultra“-Versionen erhältlich sein. Verschiedene Modifikationen senken hier den Verbrauch noch weiter ab. Der A4 ultra mit Schaltgetriebe und 110 kW (150 PS) konsumiert im NEFZ-Zyklus nur 3,7 Liter pro 100 Kilometer (95 Gramm CO2 pro Kilometer), der A4 Avant ultra kommt auf 3,8 Liter (99 Gramm). Ein weiterer 2.0 Liter TDI soll mit 90 kW (122 PS) folgen.

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    Die zwei Sechszylinder-TDI gibt es mit 160 kW (218 PS) und 200 kW (272 PS). Ersterer soll sowohl als Limousine als auch als Avant 4,2 Liter verbrauchen und 110 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Mit 200 kW beschleunigt die Limousine in 5,3 Sekunden bis zu abgeregelten 250 km/h Spitze und verbraucht dabei 4,9 Liter (129 Gramm CO2 pro Kilometer). Der Avant braucht 5,4 Sekunden und verbraucht 5,1 Liter pro 100 Kilometer (134 Gramm).

    Alle Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro 6 und sind mit einem weiterentwickelten Start-Stopp-System ausgestattet.

    Sprechen wir etwas über die Zukunft

    Audi bringt den neuen Audi A4 auch als g-tron – also als Erdgas Modell. Der Audi A4 Avant g-tron kann auch mit dem selbst produziertem Audi e-gas betrieben werden. Sein 2.0 TFSI-Motor hat 125 kW (170 PS) und 270 Nm Drehmoment. Der Gasverbrauch liegt im Normalzyklus unter 4 Kilogramm pro 100 Kilometer und soll den g-tron über 500 Kilometer weit bringen. Bei zu wenig Gasdruck wechselt das Motormanagement auf Benzinbetrieb, was zusätzliche 450 Kilometer bringen soll.

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    Geschaltet wird per manuellem Sechsganggetriebe, per neuer Siebengang S tronic oder per Achtstufen-tiptronic entweder im Automatikbetrieb, manuell am Wählhebel, oder den serienmäßigen Schaltwippen. Die Kommandos werden „by wire“, also rein elektrisch, übertragen, beim Gaswegnehmen gibt es eine Freilauffunktion genannt „Segeln“.

    Standardmäßig werden die Motorkräfte auf die Vorderräder geleitet, alternativ bekommt man für den 2.0 TFSI mit 185 kW und die Diesel ab dem 2.0 TDI mit 140 kW den Allradantrieb quattro, beim 3.0 TDI ist er Serie. Ab 2016 bekommt man für ihn auch noch ein Sportdifferenzial und ich gehe jede Wette ein, dass auch ein Audi S4 sowie ein Audi RS4 folgen werden.

    Das serienmäßige Fahrdynamiksystem Audi drive select bietet fünf Modi – efficiency, comfort, auto, dynamic und individual. Das Fahrwerk wurde neu entwickelt, außerdem die elektromechanische Servolenkung, deren Unterstützung mit wachsender Geschwindigkeit zurückgeht und die mit einigen der neuen Fahrerassistenzsysteme verknüpft ist.

    Für die Motorisierungen ab 110 kW ist die Dynamiklenkung im Angebot. Zwei Fahrwerke mit Dämpferregelung sind im Programm, ein komfortables mit 10 mm Tieferlegung und ein sportliches mit 23 mm Tieferlegung.

    Audi-A4

    Serie ist das Sicherheitssystem Audi pre sense city mit einer Frontkamera an der Windschutzscheibe, die bis 85 km/h die Straße bis etwa 100 Meter Entfernung auf andere Fahrzeuge und Fußgänger scannt. Es kann Unfälle vermeiden oder die Folgen abmildern, indem es ganz autonom abbremst.

    Des Weiteren serienmäßig an Bord ist die Pausenempfehlung und ein Geschwindigkeitsbegrenzer. Die vielen optionalen Assistenten sind in den Paketen „Parken“, „Stadt“ und „Tour“ gebündelt.

    Zu ihnen gehören beispielsweise Audi pre sense basic, welches passive Schutzmaßnahmen einleiten kann, der Folgekollisions-Bremsassistent, der Prädiktive Effizienzassistent, der vorausschauend Anweisungen zur Effizienzsteigerung gibt, eine Ausstiegswarnung, ein Spurwechselassistent, die adaptive cruise control StopGo (Abstandswarner) inklusive Stauassistent, ein Spurhalteassistent und eine kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung.

    Bringen wir es auf den Punkt: Zahlreiche, bereits vom Audi Q7 bekannte Assistenzsysteme ziehen nun auch in den Audi A4 ein und dort gibt es auch noch die neuen Displays:

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    Der 12,3-Zoll TFT-Bildschirm „Audi virtual cockpit“, das MMI touch Bedienteil (je nach Getriebeart unterschiedlich platziert und gestaltet) und die MMI Navigation plus ziehen optional ein. Außerdem gibt es die neue Sprachsteuerung, die alltägliche Formulierungen verstehen soll, Audi connect, das Head-up-Display, das Audi tablet mit 10,1-Zoll-Diagonale als Rear Seat Entertainment und das Bang Olufsen Sound System mit 3D-Klang.

    Das Audi smartphone interface holt Android Auto und Apple Car Play in den Audi A4 und damit dürfte der Audi zumindestens bei den Assistenz- und Infotainment-Systemen State of the Art sein.

    Die Preise? Los gehen soll es knapp unter 31.000 Euro. Genauere Preise werden in ein paar Tagen erwartet.

    Was sagt ihr zum neuen Audi A4? Ist es „nur“ ein Facelift oder rechtfertigen die ganzen technischen Neuerungen das neue Modell? Kommentiert gerne hier oder auf Facebook!

    Fotos: © Audi 2015

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    Zuletzt aktualisiert: Juli 2015

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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