
Gebrauchtwagen erfreuen sich gleichbleibender Beliebtheit. Die meisten Käufer entscheiden sich aus Kostengründen für Modelle aus zweiter Hand. Auf Online-Portalen und bei Auktionen können Findige echte Schnäppchen machen. Dies gilt auch für Elektroautos, obwohl die Auswahl natürlich bei Weitem nicht so groß ist wie bei Benzinern.
Doch was gilt es zu beachten, wenn man ein günstiges Elektroauto gebraucht kaufen möchte? Das erklären wir im Folgenden und liefern zusätzlich Modell-Vorschläge.
Elektroautos gebraucht kaufen? Unsere Tipps helfen
Elektroautos führen nach wie vor eine Nischenexistenz. Das ist in erster Linie auf die folgenden Punkte zurückzuführen:
- Geringe Reichweite
- lange Ladezeiten
- schlechter Ausbau des Ladenetzes
- teure Einstiegspreise
Die Lösung könnte sein, Elektrofahrzeuge einfach gebraucht zu kaufen. Allerdings ist das Angebot noch recht klein – es vergrößert sich aber stetig.
Grund dafür sind nicht nur das Bonusprogramm der Bundesregierung sowie der generelle Trend der Hersteller zur Elektromobilität, sondern auch das immer stärker werdende Bewusstsein der Käufer für umweltfreundliches Fahren. Hinzu kommt die Tatsache, dass sich Dinge wie die Ladedauer von Elektroautos immer mehr verbessert.

Der e-Golf
Erst im Jahr 2020 hat VW die Ladekapazität des e-Golfs von 24,2 Kilowatt pro Stunde (kWh) auf 35,8 kWh aufgestockt. Somit taugt der Stromer nicht mehr nur für Kurzstrecken, sondern kann immerhin bis zu 200 km mit einer Füllung bewältigen.
Zusätzlich ist der Golf mit einem 136-PS-Motor ausgestattet, der ihn flink, wendig und ideal geeignet macht für das Stadtleben.
Die guten Platzverhältnisse, die solide Verarbeitung und der hohe Stand der Technik machen den Golf zu einem der beliebtesten Elektro-Kleinwagen, die auch gebraucht reißenden Absatz finden.
Der einzige Wermutstropfen ist, dass der Grundpreis des Autos recht hoch ist – das zeigt sich auch im Preis für Gebrauchtwagen.
Das E-Modell können Sie für rund 14.000 € brutto bei 50.000 km auf der Uhr erwerben.

Der Renault Twizy
Ganz unten im Regal der Online-Portale wartet der Renault Twizy. Mit etwa 10.000 km auf der Uhr kommt der kleine – und klein ist hier fast schon untertrieben – gebraucht auf rund 6.500 € brutto. Allerdings ist der Franzose aufgrund seiner Größe, der fehlenden Seitenscheiben und nicht vorhandenen Heizung sowie einer Leistung von gerade einmal 12 PS nicht sehr praktisch. Mit 80 km/h Höchstgeschwindigkeit ist er definitiv nichts für Speedfreaks.

Der Smart EQ
Etwas größer und in unterschiedlichen Generationen erhältlich, ist der Smart for Two EQ. Die Batterie-Reichweite von 100 km lässt zu wünschen übrig, für Kurzstrecken ist er aber ideal. Mit unter 50.000 km und mit 56 PS ausgestattet kommt der Schwabe auf rund 12.800 € brutto.
Der Renault Zoe LIFE R110
Dank seiner einer maximalen Reichweite von immerhin 390 Kilometern ist der Renault Zoe nicht nur für Stadtverhältnisse, sondern auch für längere Strecken geeignet. Eine verbesserte Geräuschdämmung sorgt für ein entspanntes Fahrerlebnis, die 108-PS-Version kommt auf Spitzengeschwindigkeiten von 140 km/h. Hierbei handelt es sich also um ein klassisches Allround-Kleinwagen-Modell.
Mit 25.000 km auf dem Tacho erhalten Sie ihn bereits ab 13.500 €.
Der Tesla Model S
Für Autokäufer, die Wert auf Luxus legen und keine Kosten scheuen, bietet sich der Tesla Model S 85D an.
Das Modell ist bereits etwas in die Jahre gekommen, dafür ist es aber vergleichsweise günstig zu erwerben.
Mit einer Reichweite von 540 km, 525 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h fährt der Tesla den anderen Modellen in unserer Liste buchstäblich davon.
Bei einer Laufzahl von unter 50.000 km erhalten Sie ihn für 49.900 € brutto.

Das sollten Sie beachten, wenn Sie ein gebrauchtes E-Auto kaufen
Mit Stromern verhält es sich ähnlich wie mit Verbraucher-Elektrogeräten – etwa Smartphones oder Computern: Je neuer, desto besser.
Und je neuer, desto aktueller ist auch der Stand der Technik. Entsprechend besser sind die Fahrdaten moderner Elektroautos, was die Reichweite, die Power oder die Akkus im Allgemeinen anbelangt.
Bei der Antwort auf die Frage, was Sie beachten sollten, wenn Sie ein E-Auto gebraucht kaufen, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle.
Achten sollten Sie bei der Begutachtung in jedem Fall auf typische Verschleißteile, die auch bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor auftreten. Darunter fallen beispielsweise:
- Stoßdämpfer
- Bremsen
- Reifen
- Fahrwerkstechnik im Allgemeinen
Da E-Autos in der Regel schwerer als Verbrenner sind, kommt eine höhere Belastung auf die Fahrwerkskomponenten zu. Die Bremsen hingegen könnten sogar länger halten als beim Verbrenner, da die E-Maschine durch Rekuperation selbst bremst und die Scheiben und Klötze seltener genutzt werden. Die Laufleistung spielt bei Elektroautos also eine geringere Rolle. Nur bei den Reifen sollten Sie genauer hinschauen: Durch das hohe Anfahrdrehmoment können diese schneller verschleißen. Vorsicht gilt zudem bei Besuchen des bekannten nächtlichen Nagers. Marderbisse können fatale Folgen haben – nicht nur für das Tier.

Akku leer?
Viele begründen die Scheu vor einem Elektroauto mit der Sorge um die Batterie. Unumgänglich ist, dass Batterien mit zunehmendem Alter nachlassen. Bevor Sie ein Elektroauto gebraucht kaufen, sollten Sie die Art der Ladung überprüfen: Wie oft wurde der Akku vollkommen leergefahren, wie oft mit Starkstrom geladen usw. Eine Probefahrt gibt hier Aufschluss. Wie regiert das Fahrzeug auf Ihren gewöhnlichen Fahrstil und wie schnell entlädt sich dabei die Batterie? Sehen Sie einfach mal genauer hin. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie auch beim Test in der Fachwerkstatt vorbeischauen.
Achten sollten Sie darüber hinaus auf die Garantieregelungen der Hersteller. Im Schnitt gelten diese für fünf bis acht Jahre bzw. für 100.000 bis 150.000 km.
Display: Reichweite und noch viel mehr
Manche Modelle, wie die oben genannten Klein- und Kompaktklasse-Kandidaten lassen den Wechsel einzelner Batteriezellen zu, sodass die Kosten bei einer nachlassenden Batterie überschaubar sind. Erfahrungsgemäß halten Batterien aber länger als angegeben. So wurden nach etwa 200.000 km viele Akkus noch mit 80-90 % Ladekapazität gemessen.
Um großen Spontankosten aus dem Weg zu gehen, gibt es verschiedene Mietkonzepte. Hier mieten Sie die Batterie einfach für einen gewissen Zeitraum. Die monatlichen Preise richten sich nach der Laufleistung oder der Laufzeit und liegen bei 50 bis 150 €. Dieser Kostenaufwand ist zwar nicht gering, aber Sie können dadurch das Batterierisiko auslagern. Denn wenn die Batterie dem Hersteller gehört, dann ist er auch für diese verantwortlich. Entsprechend sollten Sie bei der Frage: „Was gilt es zu beachten, wenn Sie ein Elektroauto gebraucht kaufen?“ Die Elektrobatterie nicht außer Acht lassen. Diese ist bei einem Elektroauto eine echte Kostenfalle.

Laden, fast wie beim Smartphone
Was tun Sie normalerweise mit einem Smartphone, wenn Sie schlafen? Genau, Sie laden es auf. In Zukunft werden wir genau das auch mit unserem Auto tun. In Zukunft werden Fahrzeug mit so kluger Software ausgerüstet sein, dass sie Strom zurück ins Netz einspeisen, wenn dieser gerade nicht gebraucht wird. Und das könnte nicht mehr allzu lange dauern.
Im Hier und Jetzt fassen wir zum Thema „E-Autos gebraucht kaufen – was gilt es zu beachten?“ zusammen, dass Interessierte die Scheu vor dem Thema ruhig ablegen können. Das Ladenetz wächst stetig, das Angebot auf dem Gebrauchtwagenmarkt wird immer größer und die Kosten sind recht überschaubar.
Voraussetzung ist: Es gibt eine Ladesäule, Steckdose oder Ähnliches in der Nähe der Wohnung.
Elektroauto gebraucht kaufen – gibt es Prämien?
Bis voraussichtlich 2025 unterstützt der Bund Käufer von Hybriden und reinen Elektroautos durch den sogenannten Umweltbonus. Dieser beträgt je nach Modell, Reichweite der Batterie und Listenpreis bis zu 9.000 €. Aber gibt es die Umweltprämie auch für gebrauchte E-Autos?
Grundsätzlich profitieren auch Gebrauchtwagenkäufer von der Förderung, allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.
- Das E-Auto darf noch keinen Umweltbonus erhalten haben
- Die Erstzulassung darf nicht länger als 12 Monate gedauert haben
- Die maximale Laufleistung beträgt 15.000 km
- Der ehemalige Listenneupreis des Fahrzeugs wurde vorgelegt
- Das gebrauchte Fahrzeug wurde nicht für mehr als 80 % des Listenpreises angeboten
Sind diese Punkte erfüllt, können Sie problemlos den Umweltbonus für das gebrauchte Elektroauto beantragen.
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