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    NÜTZLICHE INFOS RUND UM DEN AUTOMARKT

    2020 smart EQ fortwo Fahrbericht Test Review

    Wir sind den smart EQ fortwo gefahren! Der Smart – eine ungewöhnliche Erscheinung. Anfänglich verstand man den Kleinen nicht richtig, wunderte sich über seine ungewöhnliche Kunststoff-Karosserie und der Formensprache. Dazu die Größe einer Brotdose – das geht doch nicht!

    smart EQ fortwo Fahrbericht

    Geht wohl! 22 Jahr gibt es die Untermarke von Mercedes-Benz nun und man kann mit Fug und Recht behaupten, dass sie sich über die Jahre gewandelt hat. Eine besonders wichtige Komponente dieses Wandels sind die Antriebe. Mit dem Facelift der Modelle smart fortwo, fortwo Cabrio und forfour verabschiedet man sich von Verbrennern und setzt alles auf eine Karte – auf einen Elektromotor. Ob das gutgehen kann, klärt der Drive Check des fortwo und fortwo Cabrios.

    smart fortwo Design Check

    Nun, von außen hat man den smart fortwo nicht revolutioniert. Feine Retuschen setzten frische Akzente, ändern aber nicht den knubbeligen Charakter des Kleinstwagens. Das One-Box-Design blieb genauso erhalten, wie der eher „süße“ Auftritt. Wobei: Mit dem smart ist es heute ein wenig so, wie mit dem Mini – er hat einen gewissen Coolness-Faktor erlangt.

    Dazu tragen die neuen, und leider optionalen, LED-Scheinwerfer durchaus bei. So wirkt der smart fortwo nicht nur erwachsener, er bietet auch mehr Sicherheit. Serienmäßig fährt der Kleinstwagen mit Halogenscheinwerfern vor. Ansonsten fällt nicht viel auf. Da wäre etwa der dezent in Wagenfarbe lackierte Grill oder das Räderwerk in 15 oder 16 Zoll. Klingt klein, ist es auch, macht im Großstadt-Dschungel aber Sinn. Schließlich möchte man etwas Reifenquerschnitt haben, wenn man mal einen Bordstein hochfährt, nicht wahr? Und für die kleinen Radkästen des smart fortwo reichen 16 Zoll allemal.

    Außerordentlich ist der Wendekreis des weißen Stadtflohs: Gerade einmal 6,95 m benötigt der smart, um im Kreis zu fahren. Das macht ihn natürlich super-wendig und lebendig. Zu verdanken ist das dem vergrößerten Lenkwinkel sowie den geringen Abmessungen. Gerade einmal 2,70 m Länge messen fortwo und fortwo Cabrio. Damit können sie zwar nicht mehr quer in Parklücken abgestellt werden, mit diesen Abmessungen sollte das Finden eines entsprechenden Parkplatzes aber dennoch kein Problem sein.

    smart fortwo Innenraum Check

    2,70 m Gesamtlänge, 1,66 m Breite, 1,55 m Höhe und ein Radstand von 1,87 m? Man sollte meinen, dass man im Innenraum nur mit eingezogenem Bauch und angehaltener Luft Platz findet. Das Gegenteil ist der Fall. Wie der Name schon sagt, ist der kleine Smart fortwo for two gedacht – also für zwei. Dementsprechend luftig geht es im Inneren zu – erst recht im Cabrio. Per Taste in der Mittelkonsole fährt das Faltdach elektrisch nach hinten. Wer dann besonders ambitioniert ist, kann die beiden Dachholme zwischen jeweiliger A- und B-Säule entfernen und genießt tatsächlich Cabrio-Feeling.

    smart EQ fortwo Test

    Was man mit den Holmen macht? Ganz einfach: Ab in den Kofferraum damit! Jener misst beim smart fortwo Cabrio 260 bis 340 Liter, wird durch den Transport der Dachholme aber nicht eingeschränkt, da sie in einem Ablagefach in der Kofferraumklappe verschwinden. Jene darf übrigens mit 100 kg belastet werden, sprich: Der Genießer kann eine Currywurst am Rhein verspeisen und hier Platz nehmen oder zwei Fashion-Instagramerinnen können sich kunstvoll und werbewirksam darauf drapieren. Das geht übrigens auch beim Coupé, das obendrein 10 Liter mehr Kofferraumvolumen bietet.

    Und sonst? Da tat sich gar nicht so viel im Interieur des smart fortwo. Das Lenkrad ist auch weiterhin nur in der Höhe verstellbar, eine Gurthöhenverstellung fehlt ebenfalls. Dafür sind die Sitze weiträumig verstellbar. Und man kann es sich gut gehen lassen: Eine Mittelarmlehne hier, bequeme Polster dort und eine 8-Zoll-Infotainment da. Jenes lässt sich teilweise vom etwas groß geratenen Lenkrad aus bedienen und wirkt in seiner Bedienung etwas verschachtelt. Mit ein wenig Eingewöhnung sollte man sich aber zurechtfinden. Schade nur, dass Apple CarPlay erst im zweiten Quartal für das Infotainment nachgereicht wird – aber immerhin.

    Neu ist auch das Design der Instrumente, wobei das Tacho in seiner alten, analogen Art ein wenig an die erste Smart-Generation erinnert. Darin integriert findet sich ein Display für den Bordcomputer. Hier kann man etwa die Heizung einstellen. Heizung? Ja genau! Während der smart fortwo lädt, kann man eine Standheizung- oder Lüftung aktivierten, die ja ohnehin über einen Elektromotor arbeitet. Ohne Ladeanschluss saugt dieses Feature natürlich die Batterie leer.

    smart EQ Motoren Check

    Als Antrieb dient dem smart fortwo ein Synchronmotor mit einer maximalen Leistung von 60 kW/82 PS.
    Diese Angabe entspricht jedoch nicht der Dauerleistung, sondern ist eher ein Peak. Auf Dauer liefert der smart fortwo 41 kW/56 PS ab. Aber auch das reicht im Alltag, schließlich bewegt man den Elektro-smart vor allem in der Stadt.

    2020 smart fortwo Modell

    Hier spielt er seine sofort anliegenden 160 Nm Drehmoment aus und hier interessiert niemanden, dass 11,6 Sekunden für den Spurt auf 100 km/h (Cabrio; Coupé 11,9 Sekunden) nicht besonders schnell sind. Spaß macht es aber, große staatstragende Limousinen an der Ampel stehen zu lassen, da beim Elektromotor die volle Power sofort anliegt.

    Die Batterie sorgt für einen tiefen Schwerpunkt!

    Gespeichert wird die Ladung in einer 17,6 kWh großen Batterie mit 96 Zellen. Jene soll von 10 auf 80 Prozent innerhalb von 40 Minuten laden können. Allerdings nur, wenn man den 22 kW-Lader wählt und eine entsprechende Lademöglichkeit hat. Ansonsten dauert eine Ladung zwischen 3,5 bis 8,5 Stunden – und das macht dann keinen Spaß. Ist der Akku aber vollgeladen, sollen rund 150 km machbar sein. In der Realität sind es eher weniger. Schenkt man den Angaben aber Glauben, entspricht dies einem Verbrauch zwischen 15,2 und 17,3 kWh. Und der Vollständigkeit halber: Maximal schafft der smart fortwo 130 km/h, rückwärts sind es allerhöchstens 15-18 km/h. Falls jemand fragt.

    Gut geschützt, aber leider nicht sehr groß!
    smart EQ fortwo Review

    smart fortwo Fahreindruck

    Er fährt sich genau so wie man es erwartet. Flotte Beschleunigung, straffes Fahrwerk – die Lenkung mir persönlich etwas zu leichtgängig, aber nichts was man nun kritisieren müsste. Zu den Verbrauchswerten kann ich auf Grund der zahlreichen Fahrzeugwechsel bei der Fahrveranstaltung nichts sagen, allerdings gibt es inzwischen natürlich günstigere Fahrzeuge mit einer höheren Reichweite, die sehen dann zwar nicht so niedlich aus wie der smart, fahren sich aber auch nicht schlechter und kommen unter Umständen auch noch weiter mit nur einer Akku-Ladung und genau das wollen doch die Kunden, oder?

    smart EQ fortwo Preis Check

    Preislich liegt der smart auf einem Niveau, das man sich schönrechnen kann. Klar sind 21.940 Euro für den smart fortwo eine ganze Stange Geld. Und 25.200 Euro für das Cabrio sind nahezu absurd, betrachtet man die Größe. Dennoch: Kein anderer Hersteller hat es bislang geschafft, Lifestyle und moderne Mobilität miteinander so zu verknüpfen, wie smart. Und die Entwicklung des Antriebs und die verbauten Komponenten sind einfach nicht günstig – das muss ebenfalls gesagt werden. Insofern steht der Preis nicht auf wackeligen Beinen.

    smart EQ fortwo Zielgruppencheck und Fazit

    Sie leben in der Stadt, finden ein gut ausgebautes Ladenetz vor, fahren allerhöchstens mal zu zweit und wollen ihren coolen Lifestyle zum Ausdruck bringen? Dann sind Sie hier genau richtig: Der smart fortwo bietet genau das in einem gelungenen Paket – erst recht als Cabrio. OK, das Infotainment ist nicht mehr up to date, eine induktive Lademöglichkeit fürs Smartphone gibt es erst ab Q2 und die Materialanmutung könnte hier und dort auch besser sein. Doch unter dem Strich bietet sich der smart fortwo EQ bestens für unser lauten und überfüllten Metropolen an. Wer mehr braucht, sollte sich vielleicht den smart forfour ansehen. Den sind wir nämlich auch gefahren und stellen ihn im nächsten Bericht vor.

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    Zuletzt aktualisiert: Februar 2020

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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