Der Jeep Renegade im R+V24 Drive Check
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    Test: Der Jeep Renegade: Mit unserem Fahrbericht umfassend informiert

    Wir sind den Jeep Renegade gefahren. Das Einstiegsmodell aus dem Hause Jeep. Dazu auch noch mit dem kleinsten Motor. Ach herrje! Kleine Brötchen also! Weit gefehlt: Das SUV in der Limited Edition ist gut ausgestattet und ist selbst mit dem kleinen Motor gut für den Alltag gerüstet. Abgesehen davon geht der Verzicht weiter: Der kleine Jeep Renegade fuhr zum Test sogar ohne Allradantrieb vor und tut es damit seinen vielen Mitstreitern gleich. Wir fragen: Was kann der Einstieg in die Jeep-Welt? Drive Check des Italo-Amerikaners.

    2020 Jeep Renegade Fahrbericht

    Der Jeep Renegade im Design-Test

    Jeep: Eine klassisch-amerikanische Marke. Denkste! Der Jeep Renegade ist eigentlich ein Fiat, der in eine kantige Form gepresst wurde. Immerhin läuft das kleine SUV im amerikanischen Design vom selben Band, wie der Fiat 500X, der sich demnächst dem Drive Check stellen darf. Was ihn vom Italiener unterscheidet? Ganz klar, die Form und die vielen Anleihen am Jeep Willys, dem Ur-Jeep.

    Das Design ist "Kult", oder?

    Da wären etwa die runden Scheinwerfer, der 7-Lamellen-Kühlergrill oder einfach der kantig, robuste Look. Dazu zeigen sich Reminiszenzen an den Ur-Jeep in vielen kleinen Details, wie etwa dem Dach mit einem X, das an einen Stahl-Benzinkanister erinnern soll. Von der modernen Seite zeigt sich der Italo-Amerikaner mit seinen LED-Scheinwerfern. Die steile Front und Frontscheibe erinnern wiederum an den Urahn.

    Seitlich stechen die großen, eckigen Radhäuser ins Auge. Passenderweise wurden sie mit einer Kunststoff-Beplankung versehen, sodass der rustikale Look weiter hervorgehoben wird. In ihnen verbergen sich beim Testwagen 17-Zoll-Winterräder. Ansonsten sind – je nach Ausstattung – 16- bis 19-Zoll-Räder vorgesehen. Seitlich fällt darüber hinaus die breite C-Säule auf, die die grundsätzlich gute Rundumsicht nach hinten aber stark eingeschränkt. Eine Rückfahrkamera sei entsprechend empfohlen, Parksensoren sind hingegen Pflicht!

    Der Jeep Renegade im R+V24 Drive Check

    Das Design ist "Kult", oder?

    2020 Jeep Renegade Fahrbericht

    Auch hinten finden sich Merkmale an rustikale Elemente wieder. Da wären etwa die Rückleuchten – eine Mischung aus LED und klassischen Leuchtmitteln – die mit ihrer Kreuz-Form wieder einen Benzinkanister nachahmen. Ansonsten wurde das Heck mit einem kleinen Dachspoiler mit integrierter Bremsleuchte sowie mit einem klassischen Endrohr ausgerüstet – das passt! Passend erscheinen auch die Abmessungen des Jeep Renegade: Mit einer Länge von 4,24 m ist das kleine SUV auch in der Stadt nicht zu groß. Mit einer Höhe von 1,70 m hat man dazu einen guten Ausblick. Und die Breite von 2,02 m ist auch schmal genug für die meisten Autobahnbaustellen. Mit 16,6 cm Bodenfreiheit sollte man von Offroad-Abenteuern jedoch eher Abstand nehmen.

    Der Jeep Renegade im Innenraum-Test

    Wie gesagt: Der Ausblick aus dem Jeep Renegade ist gut – und das trotz der relativ kleinen Fenster. Dafür gefällt die SUV-typisch erhöhte Sitzposition. Zusätzlich sind, aufgrund der kantigen Form und der hohen Sitzposition, die Fahrzeug-Enden gut abzuschätzen. Und eine Spardose ist der Jeep Renegade obendrein nicht: Eine Gurthöhenverstellung ist ebenso vorhanden, wie ein Lenkrad, das in der Höhe und Tiefe verstellbar ist. Dahinter verbergen sich klassische Rundinstrumente in einem „abenteuerlichen“ Look. Auf dem Lenkrad selbst befinden sich die Tasten für das Infotainment, Telefon und den Tempomaten, der optional adaptiv arbeitet.

    Der Innenraum wirkt robust!

    Natürlich finden sich auch im Innenraum ein paar Hinweise auf den Willys Jeep. Etwa in den Rahmen der Beats Audio Boxen oder ganz klein im Frontscheibenrahmen. Den kann man natürlich nicht nach vorn klappen, wie beim Ur-Jeep. Dafür kann man das optionale Panoramadach öffnen und so viel Licht und Frischluft in den Innenraum lassen. Ein echter Komfortgewinn, den die bequemen Sitze unterstreichen – auch, wenn sie etwas mehr Seitenhalt bieten könnten. Schön auch, dass es keine Mittelkonsole gibt, die den Knien wehtun könnte. Hinzu gesellt sich ein schön hoch montiertes Infotainmentsystem. Die Klimaautomatik darunter ist zwar etwas tief montiert, arbeitet aber selbsterklärend.

    Die Bedienung erfolgt intuitiv!

    Den rustikalen Charme des Jeep Renegade unterstreicht wiederum der
Haltegriff für den Beifahrer. Praktisch, wenn man mal durchs Gelände geschaukelt wird. Aber wie oft macht man das schon? Praktischer wären sinnvolle Ablagen. So passen in die Türen maximal 1l-Flaschen. Und das kleine Staufach in der Mittelkonsole? Das Smartphone passt hier in der Regel nicht hinein. Obwohl das die richtige Stelle wäre, schließlich befinden sich hier auch die Anschlüsse für die USB-Verbindung. Und diese ist wichtig, schließlich bietet der Jeep Renegade Apple CarPlay und Android Auto – allerdings nicht kabellos. Das Handy muss also in den beiden Cupholdern untergebracht werden. Der Arm ruht derweil auf der verschiebbaren Mittelarmlehne, die ebenfalls ein kleines Ablagefach bietet. Kleinkram findet im Handschuhfach Platz.

    Ausreichend Platz vorne...

    Und der Qualitätseindruck? Es gibt eine Melange aus verschiedenen Kunststoffen. Alles, das im Anfassbereich liegt, ist weicher unterschäumt. Das passt also. Die Verarbeitung ist obendrein routiniert. Gleiches lässt sich über die Bedienung des Infotainments „UConnect“ sagen: Man findet sich schnell zurecht, die Menüführung ist gut nachvollziehbar. Einzig das Bild der Rückfahrkamera dürfte schärfer sein.

    Das Bild der Rückfahrkamera könnte schärfer sein...

    Kommen wir zum Fond: Hier steht, genau wie vorn, genügend Platz für durchschnittlich große Passagiere bereit. Für den Transport von Kindern kommen Fensterheber mit Automatik und Einklemmschutz sowie Isofix-Halterungen hinzu. Für das Laden eines mobilen Endgeräts steht ein USB-Anschluss parat. Und wenn mal etwas Sperrig-Langes transportiert werden muss, wird die Mittelarmlehne zur Durchreiche. Langbeinige werden sich an der etwas kurzen Beinauflage stören. Nicht gerade überbordend fällt das Kofferraumvolumen aus. Der Kofferraum öffnet übrigens klassisch, ohne elektrische Hilfe. Und siehe da: Auf der Innenseite wartet ein weiterer Hinweis auf den Willys Jeep. Wieviel Liter Ladevolumen dieser bot, ist nicht klar. Der Jeep Renegade liefert aber 351 Liter bis maximal 1.297 Liter und kann als Limited Edition die Rücksitzlehnen im Verhältnis 40:20:40 umlegen.

    Für Kinder ausreichend Platz!

    Der Jeep Renegade im Motoren-Test

    Innen zeigen sich also keine Spuren von Einstiegsversion. Unter der Haube jedoch sehr wohl. Der 1.0 Liter kleine Dreizylinder benötigt nur wenig Platz und ist gut zugänglich. Seine Leistungsausbeute beträgt 88 kW/120 PS, die über eine Sechsgang-Handschaltung an die Vorderachse gegeben werden. Damit soll der Jeep Renegade in 11,2 Sekunden auf 100 km/h und dann weiter bis maximal 185 km/h spurten. Ganz ok, wenn man die Windschnittigkeit eines Messerblocks im Hinterkopf behält.

    Jeep Renegade Motor

    Entsprechend geht auch der Verbrauch von angegebenen 6,1 Liter in Ordnung. In der Realität sind es zwar 7,1 bis 7,4 Liter/100 km, aber auch das ist ok. Witzig-cleveres Detail im Motorraum: Der Ölpeilstab ist in den Öl-Deckel integriert.

    Jeep Renegade Fahreindruck Check

    Es ist so eine Sache mit der Einstiegsmotorisierung. Grundsätzlich reichen die 120 Pferdchen im Alltag aus. Vor allem, da der Verbrauch im Rahmen bleibt. Auch ist der Dreizylinder-Klang angenehm knurrig. Das manuelle Getriebe lässt sich überdies auf kurzen Schaltwegen führen – wenn auch nicht sehr präzise. Dennoch würde der Jeep Renegade mehr Leistung vertragen, da das Fahrwerk mit guten Reserven ausgerüstet ist. Es ist angenehm straff und gibt gute Rückmeldung von der Straße, ohne zu nerven – auch bei höheren Tempi. Die Lenkung ist hingegen etwas zu leichtgängig und dürfte direkter ausfallen.

    Jeep Renegade Review

    Der Jeep Renegade im Preis-Test

    Kommen wir direkt auf den Punkt: Ein Schnäppchen ist der Jeep Renegade Limited Edition selbst als 1.0 T-GDI nicht. 25.200 Euro kostet die Basis mit Frontantrieb. Beim Testwagen mit Serienausstattung kommen das Omaha-Orange für knapp 500 Euro, das MySky-Schiebedach für 1.490 Euro, das Navi- und Soundpaket für 1.690 Euro und das LED-Paket für 890 Euro hinzu. Die abgedunkelten Scheiben für 190 Euro sollte man sich außerdem unbedingt gönnen – diese sind wirklich ein Schnäppchen. Dennoch macht das unter dem Strich, mit 18-Zöllern für 490 Euro, einen Preis von 30.440 Euro. Und das ist für die Basismotorisierung eines kleinen SUV durchaus nicht wenig. Da tröstet es wenig, dass andere Hersteller eher teurer sind.

    Der Jeep Renegade im R+V24 Drive Check

    Jeep Renegade Zielgruppencheck und Fazit

    Der Kaufgrund Nummer 1 für den Jeep Renegade? Das ist und bleibt wohl die Optik. Zu cool wirkt das kleine SUV mit seiner rustikal-kantigen Art. Bereits beim Mini und Fiat 500 haben wir gelernt, dass Retro-Charme ankommt. Und darauf setzte auch der Jeep Renegade ein wenig. Man kann ihn aber auch aufgrund seiner Fahreigenschaften kaufen: Das kleine SUV fährt selbst mit dem Einstiegsbenziner ordentlich. Mehr braucht man im Alltag eigentlich nicht. Hinzu kommen genügen Platz und eine anständige Ausstattung. Das haben anscheinend bereits einige Interessierte festgestellt: Innerhalb der letzten sechs Jahre wurde der Jeep Renegade in Deutschland knapp 30.000 Mal verkauft. Nicht zu Unrecht!

     
    Motorleistung: 88 kW/120 PS
    Drehmoment: 320 Nm
    0-100 km/h: 11,2 Sek.
    Vmax: 185 km/h
    Kofferraumvolumen: 1.297 Liter
    Verbrauch: 6,1 l/100 km               
    Basispreis: 25.200 Euro

     

    Autoquartett-Daten: Jeep Renegade

    Der Jeep Renegade überzeugt auch im Langzeittest:

    Der quadratische und praktische SUV gibt ein rundum solides Gesamtbild ab. Mit einem Kraftstoffverbrauch von 6,1 l/100 km ist er kein Benzinschlucker. Auch die Höchstgeschwindigkeit der Benziner und Dieselmotoren liegt mit 185 km/h im soliden Mittelfeld – er ist allerdings nichts für Fahrer mit Bleifuß.

    Neben dem Frontantrieb sind die Modellvarianten auch mit Allradantrieb inklusive Hinterachsenschaltung erhältlich – sie taugen also für jeden Untergrund.

    Finales Fazit: Für nicht allzu sparsame SUV-Enthusiasten ist er perfekt geeignet.

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    Zuletzt aktualisiert: November 2021

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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