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    NÜTZLICHE INFOS RUND UM DEN AUTOMARKT

    VW Passat von 2019 mit Facelift – Fahrbericht

    Wenn es um Autos geht, sind die deutschen Traditionsmarken immer vorne mit dabei. Auch der Wolfsburger Hersteller VW entwickelt sich immer neu. Erfahren Sie mehr zum VW Passat Facelieft und wie der Test verlief.

    Der neue Volkswagen Passat präsentiert sich der Weltöffentlichkeit! Gut, gänzlich neu ist der Wolfsburger Klassiker nun auch nicht. Er wurde einem Facelift unterzogen. Das erkennen Volkswagen-Liebhaber auf den ersten Blick, wirkt das Mittelklasse-Modell schließlich etwas frischer und knackiger. Alle anderen werden sich an den bekannten Gesichtszügen erfreuen. Wie sich der VW-Passat mit Facelift präsentiert, haben wir im Test geprüft.

    1973: Das Jahr, in dem der Volkswagen Passat das Licht der Welt erblickte. Man kann sich fast sicher sein, dass jeder von uns schon in einer dieser Generationen gesessen ist. Kein Wunder, bei 30 Millionen verkauften Exemplaren. Erst jüngst feierte das VW-Werk in Emden das Jubiläums-Exemplar. Dabei wird es für Emden auch bleiben, wandert die Passat-Produktion schließlich nach Tschechien, während das Werk in Norddeutschland auf Elektro-Produktion umgestellt wird.

    Volkswagen Passat im Design-Check

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    Kommen wir zum Fahrzeug, dem Volkswagen Passat des Modelljahrs 2019. Wirklich nötig hatte die Wolfsburger Mittelklasse ihre Produktaufwertung nicht. Schließlich ist jeder vierte verkaufte Mittelklasse-Kombi in Europa ein Passat. Bei der Limousine sieht es sogar noch besser aus – was man sich bei uns gar nicht vorstellen kann: Nur der Mercedes-Benz C-Klasse muss der Volkswagen Passat hier den Vortritt lassen.

    Die Wolfsburger taten also gut daran, ihren Spross nur vorsichtig nachzujustieren. Und tatsächlich, im VW Passat Facelift-Test muss man schon genau hinsehen: Die Scheinwerfer tragen nun eine neue Tagfahrlicht-Signatur und verfügen serienmäßig über LED-Technik. Optional kann man auf Matrix-LED-Scheinwerfer aufrüsten, die 44 einzeln ansteuerbare LEDs bieten und den Gegenverkehr bzw. den Vordermann gezielt ausblenden können. Und sonst? Da wäre etwa die Frontschürze, die bei allen Volkswagen Passat nun etwas stärker ausgeformt ist. Die Seitenlinie ließen die Designer unangetastet und führten selbst am Heck nur homöopathische Retuschen durch. Die Rückleuchten sind mit dem Facelift anders gestaltet und haben eine neue Warnfunktion: Je nach Bremsanforderung und Situation ändert sich ihre Grafik und warnt die folgenden Fahrzeuge eindeutiger. Auch die Heckschürze soll ein wenig anders sein – das dürften aber selbst VW-Fans erst auf den fünfzehnten Blick erkennen.

    Volkswagen Passat Innenraum Check

    Wo ist nur die Uhr geblieben? Der neue VW Passat Innenraum!

    Wer sich im Volkswagen Passat vor dem Facelift zurechtgefunden hat, der wird es auch jetzt können. In diesem VW Passat-Test fällt vor allem das neue Lenkrad mit dezenterem Pralltopf ins Auge. Irgendwie schade: Die analoge Uhr über den mittleren Luftausströmern wurde entfernt. Sie passe nicht mehr zum modernen Passat. Generation Smartwatch hat übernommen, wie es scheint. Das erkennt man auch an den neuen digitalen Instrumenten, die die Navigationskarte nun im Vollformat anzeigen können.

    Ansonsten bündeln die Niedersachsen mit dem Facelift verschiedene Assistenzsystemen im Paket „IQ.Drive“. Hier enthalten ist ein Spurhalteassistent bis 210 km/h, eine automatische Geschwindigkeitsanpassung an das vorgegebene Tempo sowie ein adaptiver Tempomat, der die Geschwindigkeit an den Straßenverlauf anpasst. Aus diesem VW Passat-Fahrbericht geht hervor: Autonom fahren kann der geliftete Volkswagen Passat dennoch nicht, sodass man die Hände immer schön am Lenkrad lassen sollte. Reagiert der Fahrer nicht auf die Hinweise des Fahrzeugs, werden die anderen Verkehrsteilnehmer per Warnblinkanlage alarmiert und im Bedarfsfall eine seichte Gefahrenbremsung eingeleitet. Der Passat bleibt dann auf der Fahrspur stehen, auf der er unterwegs war – noch nicht ganz optimal, aber ein guter Ansatz. Angenehm ist, dass der Wolfsburger nun mit einer hochempfindlichen Folie im Lenkrad ausgerüstet wird, die selbst kleinstes Handauflegen spürt. So muss man keine künstlichen Lenkmanöver mehr ausführen, um zu zeigen, dass man am Volant zugegen ist.

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    Natürlich kommen im VW Passat-Facelift und dem damit verbundenen Test die Infotainment-Systeme der neuesten Generation zum Einsatz. Die Touchscreens verfügen über eine Diagonale zwischen 6,5 und 9 Zoll. Ein Drehregler fehlt beim großen Infotainment-System „Discover Pro“ nach wie vor – schade, denn das ist echt unpraktisch. Allein deshalb rate ich zum kleineren System, das mit seinem 8-Zoll-Display vollkommen ausreicht.

    Diese VW Passat-Kaufberatung soll auch auf Upgrades hinweisen. Ganz neu ist, dass das Infotainment auf dem MIB 3 aufbaut – dem modularen Infotainment Baukasten. Damit ist man „Always on“, also immer online und muss dazu noch nicht einmal sein Smartphone koppeln. Mit dem serienmäßigen „We Connect” kann man den Wolfsburger nun via Smartphone öffnen oder schließen oder anderen Fahrern Zugang zum Auto zu gewähren. Lieferdiensten kann man beispielsweise Zugang zum Kofferraum verschaffen. Außerdem lassen sich Karten-Updates mit dem Facelift „over the air“ durchführen. Richtig ausgeklügelt wird es mit der natürlichen Spracherkennung, die auf “Hallo Volkswagen” reagiert und das Leben leichter machen soll. Weiterer Clou: Über eine Volkswagen-ID kann man persönliche Daten beispielsweise in einen Leih- und Mietfahrzeuge übertragen – das macht die Personalisierung perfekt.

    Volkswagen Passat Motoren Check

    Bei den Antrieben gibt es nach dem Test des VW Passat-Facelifts wenig Neues zu berichten. Hier vertrauen die Wolfsburger auf bekannte Aggregate, die nun alle nach Euro 6d-Temp zugelassen werden. Bei den Benzinern sind dies ein 1.5 TSI mit 110 kW/150 PS, oder ein 2.0 TSI in zwei Leistungsstufen: 140 kW/190 PS und 200 kW/272 PS.

    Bei den Dieseln bleibt es beim 1.6 TDI mit 88 kW/120 PS und den beiden 2.0 TDI mit 140 kW/190 PS oder – als BiTurbo – mit 176 kW/240 PS. Seine 500 Nm sind durchaus druckvoll. Ein kleines Highlight ist der Volkswagen Passat GTE – ein Hybrid. Zwar bleibt es bei einer Kombination aus einem 1.4 TSI mit 110 kW/150 PS und einem Elektromotor mit 85 kW/115 PS (Systemleistung: 218 PS). Neu ist allerdings die leicht größere Batterie, die es nun ermöglicht, eine Reichweite von maximal 55 km rein elektrisch zurückzulegen.

    Volkswagen Passat Preis Check

    Egal ob R-Line oder GTE - der neue VW Passat macht eine gute Figur!
    Egal ob R-Line oder GTE – der neue VW Passat macht eine gute Figur!

    Auch in diesem VW Passat-Fahrbericht kommt die Frage nach dem Preis auf. Ein Billigheimer war der Volkswagen Passat noch nie und er wird es auch mit dem Facelift nicht werden. Und wirklich tragisch ist das auch nicht, schließlich ist er ein typischer Dienstwagen, der oftmals in großen Flotten geleast wird. Und die höheren Preise sind durch seine Premium-Qualität durchaus gerechtfertigt. Bekannt sind die Preise des Facelifts zwar noch nicht, werden aber auf gewohntem Niveau bleiben – davon kann man ausgehen. Rechnen kann man also für einen empfehlenswerten Passat Variant mit 150 PS starkem 2.0 TDI mindestens 33.000 Euro. Wahrscheinlich sogar etwas mehr, wenn man nun die verbesserte Ausstattung mit Voll-LED-Licht hinzurechnet. Klarheit wird zum Genfer Automobilsalon im März geschafft.

    Neu und bekannt ist, dass Volkswagen die bekannten drei Ausstattungslinien Trendline, Comfortline und Highline abschafft. Dafür kommen zum Facelift einfach Passat Variant, Business und Elegance – wie beim Arteon. Für die beiden gehobenen Ausstattungen ist mit der „R-Line“ zudem ein Optikpaket verfügbar. Eine Tatsache, die in dieser VW Passat-Kaufberatung nicht fehlen sollte.

    VW Passat-Facelift Zielgruppencheck und Fazit

    Wie gesagt: Der Volkswagen Passat ist ein typischer Flotten-Flitzer. Er ist bei Außendienstlern sehr beliebt und wird es auch nach dem Facelift bleiben. So lassen sich die nicht gerade günstigen Preise über Leasingraten ertragen. Geblieben sind die fast schon feudalen Platzverhältnisse. Neu ist der Ausbau des Infotainments und der Connectivity. So wird der Mittelstand vernetzt – sogar serienmäßig. Und bei dieser Revolution darf die Optik doch ruhig so dezent bleiben, wie sie schon immer war, oder?

    Autoquartett-Daten: VW Passat

    Motorleistung:

    85 kW/115 PS – 200 kW/272 PS

    Drehmoment:

    250-400 Nm

    0-100 km/h:

    5,3 Sek.-11,2 Sek

    Vmax:

    198-250 km/h

    Kofferraumvolumen:

    650-1.780 l

    Verbrauch:

    5,2-7,3 l Benzin/100 km

    4,0-5,0 l Diesel/100 km

    Basispreis:

    Ab 33.655 €

     

    Der neue VW Passat mit Facelift von 2019 überzeugt im Test auf ganzer Linie, obwohl man die diversen Upgrades schon genau suchen muss, wie bei den Scheinwerfern oder der Heckschürze. Es fällt auf, dass die analoge Uhr durch eine moderne Smartwatch ersetzt wurde. Weiterhin überzeugen moderne Funktionen wie die automatische Geschwindigkeitsanpassung, der adaptive Tempomat und das Infotainmentsystem. In der Combi-Variante überzeugt der VW Passat mit seinem Kofferraumvolumen. Das Platzangebot kann bis zu 1.780 Liter ausgeschöpft werden. Beeindruckend ist auch die hochempfindliche Folie am Lenkrad, die auf die leichtesten Berührungen reagiert, was beim Lenken einen angenehmen Fahrkomfort mitbringt.

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    Zuletzt aktualisiert: März 2022

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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