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    NÜTZLICHE INFOS RUND UM DEN AUTOMARKT

    2019 Suzuki Swift Sport – Fahrbericht

    Oha! Dies könnte einer dieser Beiträge werden, der den Begriff „Gokart-Feeling“ nutzt und gegebenenfalls überstrapaziert. Es geht um den Suzuki Swift Sport, also den japanischen Kleinwagen-Klassiker in der dynamischsten Variante. Wetzt er um die Ecke, wie ein Samurai mit einem Hattori Hanzo Schwert? Oder ist er eher ein pseudo-japanisches Messer aus dem Sonderposten-Markt? Der Drive Check geht dem auf den Grund.

    2019 Suzuki Swift Sport Fahrbericht

    Suzuki Swift Sport Design Check

    2019 Suzuki Swift Sport Design

    Etwa 2009 kam der erste Suzuki Swift Sport auf den Markt – zumindest, soweit ich mich erinnern kann. Und er war eine echte Spaß-Büchse. Frech, aber nicht vorlaut gestylt, knackig, ein wenig Mini-like und irgendwie sympathisch. Sportlich war er obendrein und bot einen hochdrehenden 1.6 Liter Sauger mit 125 PS. Spaß auf Landstraßen war vorprogrammiert. Generation Nummer zwei setzte ein paar Pölsterchen an – zumindest optisch – machte aber mindestens genauso viel Spaß. Vorteil hier: Das wertigere Erscheinungsbild.

    Und der aktuelle Suzuki Swift? Von vorn und seitlich hat sich der Japaner seinen Look bewahrt. So blickt der Suzuki Swift Sport vorn aus LED-Scheinwerfern, die vielleicht etwas müde wirken. Oder aber gelangweilt ob der Mitstreiter, denen er als echter Sportler unter den Kleinwagen Paroli bietet. Hinzu gesellt sich der stattliche Wabengrill im Audi-Format und die recht geradlinige Linienführung eines Mini. Das sieht nicht schlecht aus, ist hier und dort aber etwas überzeichnet. So wirken die 17-Zoll-Leichtmetallfelgen in den bauchigen Radkästen ein wenig verloren.

    2019 Suzuki Swift Sport Heck

    Am Heck ein ähnliches Bild. Zwar hat man versucht die Elemente des Vorgängers aufzugreifen, doch wirklich geglückt ist dieses Unterfangen nicht. Die Rückleuchten gucken heraus, wie die Ecken eines Rubix-Würfels, der schwarz gehaltene Teil der C-Säule ist nicht gerade neu – etwas mehr Pfiff hätte dem kleinen, japanischen Sportsfreund gutgetan. An dynamischen Insignien fehlt es dem Suzuki Swift Sport hingegen nicht: Eine Doppelrohr-Auspuffanlage und ein chicer Dachspoiler zeugen vom Anspruch des Kleinwagens. Die Farbe „Champion Gelb“ unterstreicht dies nochmals.

    Suzuki Swift Sport Innenraum Check

    2019 Suzuki Swift Sport Innenraum

    Nichts auszusetzen gibt es am Innenraum des Suzuki Swift Sport – ganz im Gegenteil. Sich in das Interieur geschwungen, fallen zunächst die Sportsitze auf. Ihr Seitenhalt gibt ein angenehmes Gefühl von Unterstützung, zwickt und drückt aber keinesfalls. Die Kopfstützen sind – in Anlehnung an einen Rennschalensitz – integriert. Lässt man den Blick über das Armaturenbrett schweifen, wird man wenig finden, an dem man etwas aussetzen könnte. Gut, unterschäumte Oberflächen sucht man vergebens. Dafür ist die Verarbeitung ohne Fehl und Tadel. Dafür gefällt der sportliche Kleinwagen mit roten Dekoren im Carbon-Design. Dafür greift man gern zum hübschen Lenkrad mit Klavierlack-Einsatz und roten Ziernähten. Und man schaut gern zum wohl wichtigsten Element, dem roten Drehzahlmesser.

    Bei Infotainment vertraut Suzuki auf die aus anderen Modellen bekannte Benutzeroberfläche des Touchscreens. Mit von der Partie: Android Auto und Apple CarPlay, die das Smartphone in das Infotainment integrieren. Ein Raumwunder ist der Japaner indes nicht: Der Kofferraum bleibt mit 265 Litern bei aufgestellter und 947 Litern bei umgeklappter Rückenlehne hinter der Konkurrenz zurück. Und während es auf dem Gestühl in der ersten Reihe geräumig zugeht, wird es in Sitzreihe zwei enger. Für Kinder und durchschnittliche große Passagiere reicht der Platz allerdings gut aus.

    Suzuki Swift Sport Motoren Check

    2019 Suzuki Swift Sport Design

    Kommen wir zum eigentlichen Highlight des Bonsai-Racers – dem 1.4 Liter Turbo-Motor. Der Vierzylinder generiert 103 kW/140 PS bei 5.500 Touren – nicht schlecht für einen knapp über eine Tonne wiegenden Kleinwagen. Da kommt richtig Fahrfreude auf! Beherrscht man das Spiel zwischen Gas und Kupplung, sind darüber hinaus die Straßenverhältnisse gut, soll der Suzuki Swift Sport in 8,1 Sekunden auf 100 km/h sprinten können. Schluss mit dem Vorwärtsdrang ist bei 210 km/h. Geschaltet wird dabei – wie es sich für einen kleinen, ehrlichen Spaßmacher gehört, mit dem knackigen 6-Gang-Handschaltgetriebe. Und wer lieber schaltfaul unterwegs ist, der wird sich über die 230 Nm freuen, die zwischen 2.500 und 3.500 U/min anliegen. Unverständlich ist hingegen, warum der Tank gerade einmal 37 Liter fasst. Bei einem angegebenen Durchschnittsverbrauch von 5,6 Litern – in der Realität eher ein Liter mehr – ist man häufig zu Stopps gezwungen.

    Suzuki Swift Sport Fahreindruck Check

    2019 Suzuki Swift Sport Test

    Grandios! Genau wie erwartet: Sportliches Fahrwerk, gut ansprechende Bremsen, eine tolle direkte Lenkung und genau das erwartete sportliche Gefühl. Der Suzuki Swift Sport beweist, dass man keinen Sportwagen haben muss um ein temporäres Gesichtslifting zu bekommen. Spätestens der Tankwart freut sich, denn der sieht einem sicherlich häufiger…

    Suzuki Swift Sport Preis Check

    21.400 Euro kostet der Suzuki Swift Sport. Nicht wenig für einen Kleinwagen. Andererseits: Wenn man einen seiner Mitbewerber mit einem entsprechenden Motor ausstattet, wird man kaum auf weniger kommen. Nun ja, weniger Ausstattung wohl schon. Denn der Suzuki Swift Sport ist wirklich vollausgestattet. Vom LED-Licht, einer Rückfahrkamera, einem Spurhalteassistenten, einer Klimaautomatik, einem adaptiven Tempomaten und, und, und ist alles dabei. Davon können sich die Mitbewerber gerne eine Scheibe abschneiden.

    Suzuki Swift Sport Zielgruppencheck und Fazit

    Ein Mini ist zu teuer? Ein Seat Ibiza zu kantig? Aber es darf etwas Sportliches sein? Dann sollte der Blick in Richtung Suzuki wandern. Über den Look des aktuellen Modells kann man sich streiten – eine Geschmacksfrage eben. Das fahrdynamische Talent und die pure Freude am Fahren sind aber zweifellos vorhanden. Der Turbomotor macht den Suzuki Swift Sport zur wahrhaften Sportsbiene. Und bei allen Ausstattungsmerkmalen ist der japanische Kleinwagen noch nicht einmal schwer. Hier haben die Japaner viel richtig gemacht. Oh! Und der Begriff Gokart-Feeling ist nicht einmal gefallen. Gemerkt?

    Fotos: © Suzuki 2019

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    Zuletzt aktualisiert: März 2019

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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