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    Nützliche Infos rund um den Automarkt

    2019 Hyundai i30 N Fastback – Fahrbericht

    Sportliche Kompakte sind mittlerweile keine Besonderheit mehr. Nein, mittlerweile sind sie so ausgereift und über Generationen hinweg so perfektioniert worden, dass sie fast schon etwas langweilig geworden sind – siehe Golf GTI. Perfektion lässt sich schlecht zu einem Negativ-Attribut machen. Was aber ein wenig fehlt, ist der Thrill, der Kick. Den könnte der Hyundai i30 Fastback N bieten. Mit seinem aufgeladenen 2.0 Liter Turbo weckt der Koreaner Begehrlichkeiten. Der Drive Check zeigt, ob es darüber hinaus geht.

    Hyundai i30 N Fastback Design Check

    Hyundai i30 N Fastback Review

    Wie auch schon sein Bruder, der Hyundai i30 N mit Steilheck, schaut der Fastback richtig grimmig drein. Er wirkt geradezu, als würde er just zum Angriff losschreien wollen. „Auf sie mit Gebrüüüüüüüll!“, steht dem Koreaner ins Gesicht geschrieben. Dazu tragen die serienmäßigen Voll-LED-Scheinwerfer ebenso bei, wie der große, sechskantige Kühlergrill mit Wabengittern. Hinzu kommt eine rote Linie an der Spoilerlippe, die auch direkt vom Mitbewerber Golf GTI stammen könnte.

    Und tatsächlich: Der Hyundai i30 Fastback N hat den Wolfsburger im Visier. Viel mehr ist er sogar eine kleine Stufe über ihm angesiedelt, füllt er mit 275 PS die Lücke zwischen dem GTI und dem 300 PS starken Golf R. Anders als der Wolfsburger, der alsbald von der achten Generation abgelöst wird, ist der Koreaner aber als schicker Fastback erhältlich. Sprich: Der i30 Fastback N kommt nicht mit einem gewöhnlichen Steilheck, sondern wirkt Coupé-artig – fast ein wenig, wie ein Mercedes-Benz CLA. Wem das nicht gefällt, kann den Kompaktsportler aber weiterhin mit dem steil stehenden Heck bekommen.

    Jenes wartet hier wie dort mit zwei armdicken Auspuffrohren auf, die – angenehmerweise – keine Blenden sind. Sie sind in einem angedeuteten Diffusor untergebracht, der gleichzeitig eine dreieckige Nebelschlussleuchte beherbergt. Das erinnert ein wenig an den ehrwürdigen Mazda RX-8, der mit vielen dreieckigen Formen an seinen Wankelmotor erinnert. Das hat der Hyundai nicht vor, schließlich schlummert unter seiner Motorhaube ein Vierzylinder-Turbo. Dazu aber im Motorenkapitel mehr.

    Hyundai i30 N Fastback Innenraum Check

    Hyundai i30 N Fastback Innenraum

    Der Hyundai i30 Fastback N bietet nicht nur ein sportliches Äußeres, sondern zeigt der Konkurrenz, dass man auch im Innenraum Sportsgeist versprühen kann. Ein dickes Sportlenkrad hier, rote Ziernähte dort und weitere rote Elemente da – das ist wirklich nett anzuschauen. Aber wie ist es um die Qualität im Interieur bestellt? Koreaner = Billigheimer? In manchem Kopf mag sich diese alte Mär noch halten. Fakt ist aber, dass sich weder die Qualität noch der verwendeten Materialien hinter den Mitstreitern verstecken müssen. Weich unterschäumte Kunststoffe in Griffweite, solide Verarbeitung und ein übersichtliches Layout als zusätzliche Tugenden – da gibt es wirklich keinen Grund für Beanstandungen.

    Hyundai i30 N Fastback Kofferraum

    Ok, vielleicht ist das aufgesetzte Infotainment nicht jedermanns Sache. Funktional gibt es aber nichts daran auszusetzen. Die Bedienung wurde sehr intuitiv gestaltet und die Reaktionsgeschwindigkeit der Funktionen ist auf der Höhe der Zeit. Hinzu kommen die Elemente, die man häufig nutzt, wie etwa die Klima-Regelung: ein paar Tasten, zwei Drehregler, fertig. Die Bedienung erfolgt nach einiger Zeit blind und lenkt nicht vom Fahren ab – danke, Hyundai!

    Und wie ist es um den Platz bestellt? Vier Erwachsene reisen kommod. In der zweiten Sitzreihe wird es über dem Scheitel ein wenig enger, sodass man ab etwa 1,80 m den Kopf einziehen sollte. Die Polster sind aber sehr bequem. Zu dritt lässt es sich auf der Rückbank hingegen nur sehr kurz aushalten – aber wo ist das nicht so? Optimal untergebracht fühlt man sich auf den Vordersitzen. Sie lassen sich nicht nur gut einstellen, sondern sind auch angenehm straff gepolstert und bietet einen packenden Seitenhalt. Nicht vergessen wollen wir den Kofferraum des Hyundai i30 Fastback N. 450 bis 1.351 Liter stehen bereit. Das ist mehr, als manch Kompakt-SUV bietet!

    Hyundai i30 N Fastback Innenraum Check

    Hyundai i30 N Fastback Motor

    202 kW/275 PS, das klingt vielversprechend. Klingt aber auch nicht besonders umweltfreundlich. Und vernünftig erst recht nicht. Dabei verfügt der 2.0 Liter Vierzylinder über einen Otto-Partikelfilter und erfüllt nicht nur damit die Euro 6d-Temp Abgasnorm. Umweltfreundlich kann der Hyundai i30 Fastback N also durchaus sein. Und was ist mit der Vernunft? Nun, der OPF, also der Otto-Partikelfilter, macht den Koreaner ein wenig ruhiger – das klingt doch vernünftig? Das ist aber nur die halbe Wahrheit, schließlich röhrt der Kompaktsportler immer noch mit 72 dB durch die Gegend. Klingt herrlich unvernünftig, oder?

    353 Nm bei 1.740 Umdrehungen, die von einem Sechsgang-Schaltgetriebe an die Vorderräder geleitet werden, bestätigen diesen Eindruck. Andererseits treffen sie auf 1.516 kg Leergewicht – was nicht erwähnenswert wenig ist. Dennoch können sich die Fahrleistungen sehen lassen. Auf 100 km/h geht es in 6,1 Sekunden, Schluss ist erst bei 250 km/h.

    Der NEFZ-Verbrauch von 7,8 Litern ist natürlich Unfug und sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Im Alltag lässt man es durchaus mal knallen, sodass elf Liter eher an der Tagesordnung sind. Der 50-Liter-Tank ist also schnell leergesaugt.

    Hyundai i30 N Fastback Innenraum Check

    Hyundai i30 N Fastback R+V Drive Check

    Elf Liter Real-Verbrauch – puh, das ist nicht günstig. Und auch der Grundpreis von 33.600 Euro will erstmal bezahlt werden. Dennoch: Der Hyundai i30 Fastback N kommt nahezu mit Vollausstattung ab Werk – viel gibt es da eigentlich nicht mehr hinzuzufügen. So sind eine Einparkhilfe vorn wie hinten inklusive Rückfahrkamera genauso ohne Aufpreis inbegriffen, wie eine Klimaautomatik, ein Navi oder die Voll-LED-Scheinwerfer. Hinzu kommen zahlreiche Assistenten, wie etwa eine Fußgängererkennung, ein Spurhalteassistent oder ein Querverkehrswarner. Damit aber noch nicht genug, bringt der Koreaner fünf Jahre Garantie sowie fünf Sicherheits-Checks in den ersten fünf Jahren mit – gratis! Das soll mal ein deutscher Mitbewerber nachahmen.

    Hyundai i30 N Fastback Zielgruppencheck und Fazit

    Es soll mal etwas anderes sein? Es soll bei Bedarf so richtig krachen aber auch alltagstauglich sein? Ach, und bezahlbar muss es auch sein? Dann könnte der Hyundai i30 Fastback N genau das Richtige sein. Der Koreaner sieht bestechend aus, gefällt mit seiner guten Qualität und schiebt mit Nachdruck nach vorn. Kritik? Die Fahrwerksabstimmung ist etwas trocken. Aber genau das erwartet man doch von einem sportlichen Kompakten, oder?

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    Zuletzt aktualisiert: Januar 2020

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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