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    NÜTZLICHE INFOS RUND UM DEN AUTOMARKT

    2019 Audi Q3 45 TFSI – Fahrbericht

    Das neue Modell Audi Q3 löste die mittlerweile sieben Jahre alte erste Generation ab – und dafür wurde es auch wirklich Zeit.

     

    Der Vorgänger wirkte ergraut und angestaubt, passte mit seinem Design nicht mehr richtig ins Portfolio der Ingolstädter. Hier macht der neue Audi Q3 einiges richtig und wirkt chic, adrett und sportlich. Kann das Kompakt-SUV halten, was sein hübsches Äußeres verspricht?

    Audi Q3 45 TFSI Design Check

    Audi Q3 45 TFSI Fahrbericht

    Fangen wir mit dem Design des Kompakt-SUV an. Wie bisher, ist der Audi Q3 klar gezeichnet, gefällt nun aber mit scharfen Linien und einem stämmigen Auftreten. Besonders die Quattro-Blister, also die ausgestellten Radhäuser lassen den Audi Q3 modern und breit auf der Straße stehen. Und breit ist er tatsächlich, sodass er mit seinem 2,03 m breit für die linke Spur der Autobahnbaustelle zu muskulös geriet. Seine 2,48m an Außenlänge und 1,58 m an Höhe taten der Optik allerdings gut – und lassen auch im Innenraum Luft zum Atmen.

    Aber bleiben wir beim Exterieur: Vorne zeigt der dreidimensionale Kühlergrill, der achteckige Singleframe, wessen Kind der Q3 ist. In Verbindung mit der Frontschürze mit markanten Lufteinlässen und den Voll-LED-Scheinwerfern entsteht ein schneidiger Eindruck – der neue Audi Q3 muss sich nicht mehr verstecken. Besonders technoid wirkt dabei die Gestaltung der serienmäßige LED-Scheinwerfer. Sie zeigen ein in Segmenten ausgeführtes Tagfahrlicht, das zum Wischblinker wird, sobald dieser aktiviert wird.

    Audi Q3 45 TFSI Test

    Seitlich fällt das Räderwerk zwar nicht zuerst auf, erst recht nicht mit den serienmäßigen 17-Zoll-Rädern. Maximal sind 20-Zoll erhältlich, was wohl auch etwas übertrieben ist. Aber besser sieht der Ingolstädter damit allemal aus. Auffällig sind aber trotzdem andere Elemente. Da wären etwa die farblich abgesetzten Radhausblenden, die einen Offroad-Look erzeugen sollen. Oder der Hüftschwung zur D-Säule hin, der die ausladenden Quattro-Blister nochmals betont. Da gerät das sanft abfallende Dach fast schon aus der Betrachtung.

    Hinten setzt sich der stämmige Auftritt fort und wird durch die horizontal ausgerichteten Leuchten betont. Natürlich sind auch diese in LED ausgeführt. Eigen wirkt die Ausformung des unteren Bereichs der Heckschürze. Auspuffrohre sucht man hier vergebens, doch die Ausbuchtungen der Schürze lassen solche vermuten – eine Zwischenlösung.

    Erhältlich ist der Audi Q3 in insgesamt elf Lackfarben und lässt zahlreiche Individualisierungen zu – wie etwas das S-Line Paket. Besonders das Schlumpf-Blau, das die Farbpalette bereithält, erweckt Aufsehen und steht dem Kompakt-SUV bestens. Mit dem BMW X1 und Mercedes-Benz GLA nimmt es der neue Ingolstädter also genauso auf, wie mit dem Volkswagen Tiguan.

    Audi Q3 45 TFSI Innenraum Check

    Audi Q3 45 TFSI Review

    Aber kann der Audi im Innenraum mithalten? Qualitativ in jedem Fall! Der herausragende Qualitätseindruck ist seit jeher die Domäne der Bayern. Dank des neuen MMI Touchdisplays wirkt das Cockpit nun schön aufgeräumt – und das in allen Varianten. Ganz egal, ob Basis, Audi design selection oder S line: Der Audi Q3 Innenraum gefällt auf Anhieb. Mit den beiden Paketen gefällt sogar das Sitzen, da hier Sportgestühl montiert wird.

    Widmen wir uns kurz dem Infotainment. In der Basis fährt der Q3 mit dem MMI Radio vor und hat dort, wo man sonst den Infotainment-Bildschirm erwartet ein großes, leeres Fach. Urgs! Dann lieber zum MMI Radio plus mit 8,8-Zoll-Bildschirm greifen. Oder man schaut gleich ganz nach oben ins Regal und genehmigt sich das MMI Navigation plus mit 10,1-Zoll-Dispaly. Dessen Touch-Display ist mit einem haptischen Feedback versehen und beherrscht die ganze Klaviatur an Konnektivität inklusive induktivem Laden.

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    Was auffällt ist, dass der Audi Q3 mit einer konventionellen Klimabedienung vorfährt – herrlich, wenn man noch blind hinlangen kann und nicht ständig auf ein Display starren muss. Etwas versteckt und vom Fahrerplatz schlecht erreichbar: der Lautstärkeregler, der sehr weit rechts und unten angeordnet ist. Aber dafür gibt es ja das Multifunktionslenkrad. Ansonsten gibt die Bedienung kaum Rätsel auf. Selbst die digitalen Instrumente – und diese bietet der Audi Q3 serienmäßig! – lassen sich gut ablesen und bedienen. Ab Werk ist das Display 10,25 Zoll groß, gegen Aufpreis bekommt man ein 12,3-Zoll-Display mit 3D-Ansicht.

    Die Platzverhältnisse waren bislang nicht unbedingt das Steckenpferd des Q3. Mit dem neuen Modell müssen nur wenig Eingeständnisse hingenommen werden. Vorn wie hinten sitzen selbst Große gut, müssen die Knie nicht anziehen. Zusätzlich lässt sich die Rückbank um 15 cm verschieben und die Rückenlehne einstellen – echt praktisch. Und sogar die Kopffreiheit geht vollkommen in Ordnung – in dieser Disziplin patzte der Vorgänger etwas. Das gilt auch für das Kofferraumvolumen. 530 bis 675 Liter stehen parat und können auf bis zu 1.525 Liter erweitert werden. Zuladen kann man 505 kg.

    Audi Q3 45 TFSI Motoren Check

    Audi Q3 45 TFSI Motor

    Unter der recht glattflächigen Motorhaube unseres Audi Q3 45 TFSI werkelt ein 2.0 Liter Vierzylinder. Turboaufladung sei Dank, bringt es das Aggregat auf 169 kW/230 PS und wuchtet 350 Nm ab 1.500 U/min auf die Kurbelwelle. So motorisiert – und dank der Unterstützung des quattro Allradantriebs – geht es in zügigen 6,3 Sekunden auf 100 km/h, wenn man es denn möchte. Schluss ist bei 233 km/h.

    Die 7-Gang s-tronic, also das Doppelkupplungsgetriebe, sortiert die Gänge meist ohne, dass man es bemerkt. Bei spontanen Gasanforderungen wirkt es aber etwas verschlafen. Dafür ist der 45 TFSI ein sauberer geselle. Dank Otto-Partikelfilter erfüllt der Audi Q3 45 TFSI die Euro 6d-Temp Abgasnorm. Beim Verbrauch gilt die Regel: Wer Wind säht, wird Sturm ernten. Soll heißen: Laut NEFZ Verbrauchsnorm genehmigt sich der Q3 7,3 auf 100 km, laut „schnellem“ WLTP-Zyklus sind es 8,7 Liter – was eher der Realität entspricht. Lässt man den 45 TFSI aber laufen, stehen schnell zweistellige Verbräuche auf der Uhr. Aber ansonsten bietet der Q3 keinen Grund zur Kritik beim Fahrverhalten.

    Audi Q3 45 TFSI Preis Check

    Audi Q3 45 TFSI Test

    44.600 Euro – hui! Ja, bei all der Lobhudelei über den neuen Audi Q3 müssen wir auch etwas Kritik sähen. Mit vernünftiger Ausstattung kommen schnell 50.000 Euro zusammen. Allein das MMI Navi kommt auf 2.170 Euro, ein Einparkassistent kostet 850 Euro, Metallic-Lack 700 Euro und eine Verkehrsschilderkennung 250 Euro. Und wir haben noch nicht über das S Line Stylingpaket, hübsche Felge oder Lederpolster gesprochen. 50.000 Euro sind also schnell ausgegeben. Dafür bekommt man ein Kompakt SUV, nicht mehr, nicht weniger. Schaut man einmal links und rechts – sei es nur im VW-Konzern – bieten sich der Skoda Karoq oder sogar Kodiaq an. Bei Seat gibt es einen Cupra Ateca mit 300 PS für schmaleres Geld. Man muss sich den Q3 also leisten wollen.

    Audi Q3 45 TFSI Zielgruppencheck und Fazit

    Premium-Anspruch und tolles Design hin oder her: Die Preise der Ingolstädter sind gesalzen. Da muss es schon etwas mehr sein. Und das bietet der neue Audi Q3 auch! Angenehme Platzverhältnisse treffen auf einen guten Komfort, einen stramm antretenden Turbo-Motor und eine überragende Verarbeitung. Wer den Premium-Anspruch braucht, bekommt mit dem neuen Audi Q3 einen noblen Vertreter der Kompakt-SUV-Zunft und muss dabei auf nichts verzichten. Schließlich ist selbst der Kofferraum familientauglich.

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    Zuletzt aktualisiert: August 2019

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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