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    NÜTZLICHE INFOS RUND UM DEN AUTOMARKT

    2017 Mazda 2 – Fahrbericht

    Ein Kleinwagen, der auf alte Werte vertraut. Was das heißt? Anders als seine Mitbewerber zeichnet sich der japanische Kleinwagen durch ein niedriges Gewicht und Motoren aus, die ohne Aufladung auskommen. Kann der Mazda 2 gegen die Konkurrenz bestehen? In unserem Test mit ausführlicher Kaufberatung erfahren Sie alle wichtigen Details!

    Mazda 2 Design Check

    Mazda 2 - Fahrbericht

    Die Design-Sprache ist bei Mazda eindeutig auf Sportlichkeit ausgerichtet – das erkennt man auf den ersten Blick. Nicht nur die großen Brüder, der Mazda 3, Mazda 6, CX-5 oder das Fahrspaß-Wunder, der Mazda MX5, sind mit scharfem Bleistift gezeichnet worden, sondern auch der Mazda 2. Und so kommt es auch, dass der japanische Kleinwagen dem Mazda 3 – dem Kompaktklasse-Modell der Asiaten – stark ähnelt.

    Wie bei seinen Brüdern auch, kommt beim Mazda 2 das Kodo-Design zum Tragen. Es möchte den energiegeladenen Charakter und gleichzeitig seine eleganten Kurven hervorgeben. Vor allem aber möchte es eines: Die Seele der Bewegung zeigen. Den Drang zur Bewegung erkennt man auf den ersten Blick: Die böse dreinschauenden Scheinwerfer mit charakteristischem LED-Tagfahrlicht, der selbstbewusste Kühlergrill, dessen Streben bis zu den Scheinwerfern reichen, und die Motorhaube mit ihren ausgeprägten Sicken zeigen dies ganz deutlich. Seitlich fallen die fließenden Linien auf, die der Karosserie des Kleinwagens eine attraktive Taille und Kontur geben.

    Am Heck begegnet man einer prägnanten U-Form in den Brems- und Rückleuchten. Jene nehmen zudem den spannenden Bogen des hinteren Hüftschwungs auf und wirken somit attraktiv integriert. Und auch aus dieser Position wirkt der Mazda 2 angenehm dynamisch und grimmig. Auffällige Merkmale der Heckpartie sind zum einen der kleine kecke Dachspoiler, der ruhig etwas größer ausfallen könnte. Zum anderen fällt das kleine Auspuffrohr auf: Nicht etwa, weil es recht schmal dimensioniert wäre, sondern weil es auf der rechten Fahrzeugseite angebracht ist. Erkenntnis? Die Entwicklung erfolgte primär für Japan, also den Linksverkehr.

    Mazda 2 Motoren Check

    Mazda 2 Motoren-Check

    Beim Mazda 2 hat man die Wahl zwischen drei Benzinern und einem Diesel. Vernünftig: Diesel in Kleinwagen machen erst bei hohen Laufleistungen Sinn – von der Diesel-Debatte ganz zu schweigen! Los geht es im japanischen Kleinwagen mit 75 PS aus großen 1.5 Litern Hubraum. In Zeiten des Downsizings tatsächlich groß, da die Mitbewerber teils auf Dreizylinder-Motoren mit einem Liter Hubraum und Turboauflandung zurückgreifen. Das verkneift sich der Mazda 2 und generiert mit seinem Hubraum fröhliche 135 Nm Drehmoment bei 3.800 U/min. Den Standardsprint absolviert er – lässt man das 5-Gang-Getriebe zügig durch die Gassen flutschen – in 12,1 Sekunden und ist bei Bedarf 170 km/h schnell. Für einen Einstiegsmotor aller Ehren wert. Zumal sein NEFZ-Verbrauch mit 4,7 Litern im Schnitt angegeben ist. In der Realität lag der Verbrauch allerdings im niedrigen Sechser-Bereich.

    Darüber rangiert ebenfalls ein 1.5 Liter Vierzylinder. Kein Wunder, greifen schließlich alle Aggregate auf diesen Hubraum zurück. 90 PS stehen beim mittleren Aggregat an und lassen den leichten Kleinwagen mit dieser Leistung bereits in unter zehn Sekunden auf 100 km/h sprinten. Um genau zu sein sind es zügige 9,4 Sekunden, während die Höchstgeschwindigkeit mit 183 km/h angegeben ist. Leicht heißt beim Mazda 2 eine Spanne – je nach Motorisierung – von 1.045 bis 1.185 kg. Beim Verbrauch soll die 90 PS-Variante mit 4,5 Litern im Durchschnitt sogar eine Spur genügsamer sein als der Bruder mit den 75 PS. Dieses Aggregat ist als einziges mit einer 6-Stufen-Automatik erhältlich, die allerdings reichlich Dynamik raubt und die Fahrleistungen auf das Niveau des Einstiegs-Motors befördert.

    Richtig sportlich wird es mit dem Top-Benziner, der 115 PS leistet. In schnellen 8,7 Sekunden geht es auf 100 km/h, Schluss soll erst bei 200 km/h sein – 6-Gang-Handschaltung sei Dank. Und selbst der Verbrauch hält sich mit 4,9 Litern in Grenzen. Der Mazda 2 verzichtet also nicht ohne Grund auf das vielgescholtene Downsizing. Als echter Knauserer entpuppt sich der Selbstzünder, der mit 3,4 Litern Diesel im Durschnitt angegeben ist. Seine 105 PS und 220 Nm – hier Turboaufgeladen – sind gut für 178 km/h und eine Sprintzeit auf 100 km/h von 10,1 Sekunden.

    Mazda 2 Innenraum Check

    Mazda 2 Innenraum

    Hat man schon einmal in einem aktuellen Mazda gesessen, wird man sich auch im Mazda 2 Interieur zurechtfinden. Beim Design findet hier eine Verschmelzung des Mazda MX5-Innenraums mit dem des Mazda 3 statt. Alles wirkt auf das Wesentliche reduziert, aber dennoch chic und hochwertig arrangiert – Chapeau!

    Mazda 2 Infotainmentsystem kommt ohne Apple CarPlay aus!

    Interessant ist beispielsweise das Infotainment, das über den Dreh-Drücksteller bedient wird, der sich in der Mittelkonsole befindet. Die Bedienung geht leicht von der Hand, kann im Stand aber auch über den Touchscreen erfolgen. Gewöhnungsbedürftig ist nur, dass man überhaupt keine Infotainment-Bedienelemente mehr am Armaturenbrett vorfindet, sondern lediglich die Regler der Klima-Regelung. So wanderte der Drehregler ebenfalls in den Bereich der Mittelkonsole, was nach kurzer Zeit sehr intuitiv gelingt. So intuitiv sogar, dass man beim Umstieg in ein anderes Fahrzeug immer wieder in Richtung Mittelkonsole greift, um die Lautstärke zu verstellen. Schade nur, dass weder Apple CarPlay noch Android Auto bereitstehen. Doch die Integration des Smartphones über Bluetooth gelingt einfach und gut.

    Mazda 2 - viel Platz auch im Fond!

    Beim Platz gibt es wenig Beschwerden, da der Mazda 2 in der aktuellen Generation nicht mehr zu den kleinen Vertretern der Zunft gehört. Mit 4,06 m Außenlänge liegt er mit dem neuen Volkswagen Polo sogar fast gleichauf. Und so sitzt es sich sowohl in Sitzreihe eins, wie auch in Sitzreihe zwei kommod. Angenehm auch, dass ausreichend Ablagen für allen Krimskrams bereitstehen. Hat man alles abgelegt und möchte zur Fahrt ansetzen, wird man überdies die gute Rundumsicht schätzen.

    Mazda 2 Kofferraum nur durchschnittlich!

    Schätzen wird man auch den Kofferraum auf Konkurrenz-Niveau. 280 Liter sind in der Klasse der Kleinwagen mittlerweile Standard und bieten ein gut nutzbares Maß. Zwar wurde der neue Volkswagen Polo mit 350 Litern vorgestellt, aber es gibt immer einen Widersacher, der alles besser kann. Oder etwa nicht?

    Mazda 2 Fahreindruck Check

    Ich muss wirklich gestehen: Der Mazda 2 hat mich voll überzeugt. Das Fahrwerk präsentiert sich gut abgestimmt, die Lenkung ist ansatzweise direkt, der Fahrer freut sich über eine gute Sitzposition und über einen guten Kraftschluss beim manuellen 5-Gang Getriebe. Egal ob in der Stadt, auf der Landstraße oder auf der Autobahn. An Fahrwerk und Lenkung, sowie an den Bremsen gibt es nichts auszusetzen. Nur der Antrieb, also die 75 Pferdchen, die brauchen bei Bergfahrten dann schon etwas mehr Drehzahl – man muss also runter schalten. NEFZ sagt 4,7 – ich sage 6,3 mit viel Stadt- und Autobahnanteil, ein sehr guter Wert.

    Mazda 2 Preis Check

    Mazda 2 - attraktives Design!

    Wie es heute in der Automobilwelt üblich scheint, lässt sich der Grundpreis eines Autos mit etwas Ausstattung in horrende Höhen treiben. Los geht es beim Mazda 2 mit 12.890 Euro – durchaus fair. Als Exclusive-Line steht man aber bereits bei 16.090 Euro. Zählt man die Sonderausstattung des Testwagens mit LED-Scheinwerfern, Navigationssystem und der Farbe Rubinrot Metallic dazu, stehen am Ende 19.170 Euro auf der Rechnung.

    Nicht wenig, wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen Kleinwagen handelt. Angemessen hingegen, wenn man die Ausgewogenheit des kleinen Japaners bedenkt, das hohe Ausstattungsniveau und darüber hinaus die deutsche (Premium-) Konkurrenz hinzuzieht. Hier können 20.000 Euro schnell durchbrochen werden.

    Mazda 2 Fazit und Zielgruppen Check

    Was bleibt am Ende also über den dynamisch gezeichneten Mazda 2 zu sagen? Grobe Schwächen leistet sich der Japaner nicht – das war zu erwarten. Stattdessen überzeugt er mit einem harmonischen Antrieb, gutem Fahrwerk und angenehmem Platzangebot. So eignet sich der Kleinwagen nicht nur als Zweitwagen, um die Kinder zu Schule zu bringen, sondern auch als Vollwert-Erstfahrzeug für urbane Gegenden – gerade mit dem Einstiegsaggregat. Günstiger Verbrauch, überschaubare Abmessungen und seine Ausgewogenheit prädestinieren ihn als Auto für Städter. Unbedingt mitbestellen: LED Scheinwerfer, großes Infotainmentsystem und eine schöne Farbe, denn unsere Städte dürfen ruhig wieder bunter werden oder?

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    Zuletzt aktualisiert: Juli 2017

    Jens Stratmann

    Automobil-Journalist

    Baujahr 1979, technisch im einwandfreien Zustand! Nach einer Ausbildung und über elf Jahren Erfahrung im KFZ-Bereich, machte Jens seine Passion zu seinem Beruf. Jens schreibt Beiträge über Neu- und Gebrauchtwagen, die auf persönlichen Erfahrungen und Fahrtests zu dem jeweiligen Auto basieren.

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